MEHR GROßE PV-ANLAGEN AUF FIRMENDÄCHERN
Die Energiewende kommt weiterhin nur schleppend voran. Eine Ausnahme ist die Photovoltaik. In den vergangenen zehn Monaten stieg die installierte PV-Leistung im Vergleich zum Vorjahr bereits um rund neun Prozent. Dabei dominieren vor allem kleinere Anlagen den Zubau sowie Anlagen mit einer Leistung über 750 kWp. Für den "Wumms", von dem direkt Haushalte und Unternehmen profitieren, braucht es vor allem mehr Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern von Firmen und Mehrparteienhäusern.
Die wirtschaftlichen Vorteile großer Photovoltaikanlagen wachsen durch die Energiekrise. "Mittelständische Unternehmen mit einem Strombedarf von 500.000 Kilowattstunden pro Jahr können mit lokal erzeugtem Solarstrom durchaus Energiekostenvorteile von rund 30 Prozent erzielen", berichtet Florian Henle, Geschäftsführer des B.A.U.M.-Mitgliedsunternehmens Polarstern. Es mangelt daher nicht an der Nachfrage nach Photovoltaiklösungen, sondern an Partnern, welche die Investition in die benötigte Anlagentechnik übernehmen. "Contractinglösungen, welche die Finanzierung der Anlagentechnik sowie individuelle Versorgungskonzepte für Ladestationen vor Ort und für Gewerbemieter beinhalten, sind wichtig, um das Interesse an der Energiewende auf die Straße zu bringen", sagt Florian Henle. Der Ökoenergieversorger Polarstern bietet mit Mieterstrom-Lösungen und Gewerbesolar-Angeboten einen einfachen Zugang in die dezentrale Energieversorgung.
Neben solchen PV-Lösungen für große Gebäudedächer, ist auch Ökostrom wichtig, der den Zubau fördert. Doch auch hier ist nur ein Bruchteil der Energieversorger aktiv und investiert mit den Ökostromtarifen nachweislich in die Energiewende.
Insgesamt tragen Tarife von 75 Stromanbietern ein Gütesiegel von Grüner Strom-Label und ok power. Beide Labelanbieter zertifizieren Tarife, mit denen zusätzliche Investitionen getätigt werden, um den Ausbau und den Anteil der erneuerbaren Energien im Energiemarkt zu stärken. Deutschlandweit gibt es über 1.100 Stromanbieter. Nach Rückfrage bei Grüner Strom-Label und ok power sind zudem aktuell nur etwa 50 Prozent der zertifizierten Tarife am Markt verfügbar. "Um die Energiewende voranzubringen, muss die Politik die richtigen Weichen stellen. Aber auch die Energiewirtschaft ist gefragt, zu investieren – und zwar mehr als bisher. Sie sind direkt an Haushalten und Unternehmen dran und haben die Chance, die Teilhabe an der Energiewende zu entfachen." Seit dem Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 unterstützen Tarife ohne Zubauwirkung gar nicht mehr den Ausbau erneuerbarer Energien.
Ökostrom des Ökoenergieversorger Polarstern trägt das Grüner Strom-Label. Der Anbieterinvestiert 1 Cent je verkaufter Kilowattstunde Strom sowie jährlich 20 Euro pro Kund:in in weltweite Energiewende-Initiativen. Tarife mit weniger Förderung gibt es nicht.
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