FRAUEN SETZEN AUF PARTIZIPATION
Der Internationale B.A.U.M.-Sonderpreis 2017 geht an die renommierte Biologin und Gentechnik-Kritikerin Christine von Weizsäcker sowie an Prinzessin Laurentien der Niederlande, die sich u.a. für die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern einsetzt. Partizipation ist ein wichtiger Aspekt sozialer Nachhaltigkeit.
"Um nachhaltige Entwicklung voranzubringen, ist nicht nur wichtig, was man tut, sondern auch wie man es tut", erklärt der B.A.U.M.-Vorsitzende Prof. Dr. Maximilian Gege. "Beim Engagement der beiden B.A.U.M.-Sonderpreisträgerinnen 2017 beindruckt mich neben dem, was sie erreicht haben, ihr konsequent partizipativer Ansatz. Vielleicht ist das eine typisch weibliche Sicht auf Nachhaltigkeit."
Christine von Weizsäcker setzt sich seit Jahren sowohl wissenschaftlich als auch publizistisch-politisch für eine nachhaltige Landwirtschaft weltweit ein. Sie arbeitet gemeinsam mit Bauern, Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden auf vielen Kontinenten für den Erhalt der biologischen Vielfalt und gegen die gentechnische Manipulation von Pflanzen, Tieren und Lebensmitteln. "Solange unsere Landwirtschaft ein Antrieb für die Zerstörung von O?kosystemen ist und sie es aufgrund massiver schädlicher Subventionen auch bleibt, lässt sich der Verlust der biologischen Vielfalt nicht aufhalten", so ihre Überzeugung.
Christine von Weizsäcker ist Präsidentin von Ecoropa, einem europäischen Netzwerk für die Integration von Ökologie, Demokratie und Nord-Su?d-Gerechtigkeit in die politische Entscheidungsbildung. Ecoropa setzt auf internationale Kooperation, aber ebenso auf Information der Öffentlichkeit und Partizipation auf lokaler und nationaler Ebene.
Partizipation ist auch ein Schlüsselwort für das Engagement Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Laurentien der Niederlande, der Schwägerin von König Willem-Alexander. Sie ist davon überzeugt, dass Entscheidungen nur langfristig tragfähig sind, wenn ihnen ein ernsthafter Dialog mit den von den Entscheidungen Betroffenen vorausgegangen ist. "Solange ich denken kann, war inklusives Denken Teil meines persönlichen und beruflichen Lebens", betont sie. So setzte sich Prinzessin Laurentien zunächst für Alphabetisierung ein. Sie entwickelte einen neuen Ansatz zur Erwachsenenbildung in diesem Bereich, der die Erfahrungen funktionaler Analphabeten berücksichtigt.
Mit der 2009 von ihr gegründeten Missing Chapter Foundation wandte sich Prinzessin Laurentien dann der Arbeit mit Kindern zu. Zweck der Stiftung ist, Kinder und Entscheidungsträger zusammenzubringen, um gemeinsam Nachhaltigkeitsthemen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Denn Entscheidungsprozesse profitieren von der besonderen Logik von Kindern, ihrer Art, Fragen zu stellen, und ihren innovativen Denkansätzen. Ein Instrument sind hierbei die Kinderräte, die Prinzessin Laurentien gemeinsam mit UNICEF entwickelt hat und mit denen heute über 80 Unternehmen, Schulen und andere Organisationen zusammenarbeiten.
Die Verleihungdes Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreises sowie des B.A.U.M.-Umweltpreises erfolgt am Nachmittag des 17. Mai im Rahmen der B.A.U.M.-Jahrestagung in Frankfurt a.M. (www.baumev.de/jahrestagung).
Informationen zu allen B.A.U.M.-Preisträgern unter www.baumev.de/preistraeger
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