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IMPULSE AUS DER MITGLIEDERBEFRAGUNG

Für das B.A.U.M.-Netzwerk ist der enge Austausch mit den Mitgliedern elementar. So formen die Diskussionen in Beirat und Kuratorium, die vielen Anregungen in kleineren Runden sowie die Impulse aus der Mitgliederbefragung vom Herbst 2021 die Transformationsdynamik. Lina Weigel und Yvonne Zwick beschreiben Eindrücke, Erwartungen und Trends aus Sicht der Mitglieder und gleichen sie mit dem Ausblick für das Jahr 2022 ab.

"Nur, wer sich ändert, bleibt sich treu", besang Wolf Biermann einst die Veränderung. B.A.U.M. verändert sich, um seiner Schlüsselrolle als Netzwerk, Resonanz- und Informationsraum sowie Katalysator für nachhaltiges Wirtschaften in der Bundesrepublik und darüber hinaus gerecht zu werden. Frei nach dem Motto: Wenn nicht wir – wer dann? Wenn nicht jetzt – wann dann?!

Wie die Mitglieder B.A.U.M. sehen

"Mit welchen drei Adjektiven würden Sie B.A.U.M. beschreiben?" Mit dieser offenen Frage begann die Mitgliederbefragung und tauchte damit mitten hinein ins Zentrum der Identität des Netzwerks. Das am häufigsten genutzte Adjektiv überrascht kaum: nachhaltig. Auch engagiert, aktiv, fundiert, groß und vielfältig fiel vielen Mitgliedern als charakteristisch ein. Es tauchen auch kritische Eigenschaften wie altmodisch, analog, zurückhaltend oder sogar langweilig auf und haben als Außenperspektive direktiven Wert (in der Abb. links). Gerade die Kombination mit der Frage, wie B.A.U.M. sein solle, zeigt Entwicklungsrichtungen und Möglichkeitsräume auf. Hier fallen die Adjektive politisch, vernetzend, hilfsbereit, dynamisch ebenso häufig wie der Kernbegriff nachhaltig. Weitere Zuschreibungen für den zukünftigen Charakter sind: innovativ, sichtbar, inspirierend, informativ, frisch, offen und frech (in der Abb. rechts).

 

Wir stießen den Raum für konstruktive Kritik noch weiter auf und fragten unsere Mitglieder nach ihren konkreten Wünschen: Viele Akteur:innen im B.A.U.M.-Universum wünschen sich mehr Netzwerktreffen und Vernetzungsmöglichkeiten, ein digitales Make-over und eine bessere Website, weniger Kommunikation per Text und E-Mail sowie mehr politischen Druck, mehr Wissensvermittlung und Webinare.

Klarer Appell, politischer zu agieren

Natürlich interessierte uns auch, was an B.A.U.M. besondere Wertschätzung erfährt, damit wir besser einschätzen können, was bei aller dynamischen Veränderung unbedingt bestehen bleiben muss. Hier wurde ein großes Spektrum an B.A.U.M.-Aktivitäten genannt, so dass eine klare Schwerpunktsetzung nicht leichtfällt. Wir nehmen mit, dass der heterogene Kreis der Mitglieder viele unterschiedliche Dinge schätzt: Im Zentrum stehen Informations- und Wissensübermittlung, die große Themenbreite, das Netzwerk an sich samt seiner Vernetzungsmöglichkeiten, die verschiedenen Veranstaltungen, eine politische Vertretung sowie der monatliche Newsletter und der 14-tägige Unternehmenstreff Nachhaltigkeit. Einig sind sich die Mitglieder darin, dass sich B.A.U.M. öffentlich wahrnehmbar in die politische Diskussion einbringen soll, sowohl auf Bundes- als auch auf europäischer Ebene. Dies ist ein klarer Appell, politischer zu agieren.

Zentrale Zukunftsthemen

Besonders richtungsweisend sind Einschätzungen unserer Mitglieder zur Identifizierung zentraler Zukunftsthemen nachhaltigen Wirtschaftens: Welche Themen werden wichtig, wo liegen konkrete Herausforderungen und Bedarfe, was sind aktuelle Handlungsfelder? Wo wollen sich die Mitglieder engagieren und an B.A.U.M.-Aktivitäten beteiligen? Und wie unterscheidet sich das von der Mitgliederbefragung vor fünf Jahren?

Ein Thema, das nach vorherrschender Meinung künftig am meisten Bedeutung erlangen wird, ist eine politische Rahmensetzung für nachhaltiges Wirtschaften. Hier werden sowohl die großen Richtungsentscheidungen in der Klima- und Umweltpolitik als zentral eingestuft, als auch die konkrete Umsetzung wie Bilanzregeln oder True Cost Accounting genannt. Auch taucht die eindeutige rechtliche Reglementierung von Nachhaltigkeit (im Gesellschaftsrecht, Wettbewerbsrecht sowie in der Festlegung von Grenzwerten etc.) als wichtiges Zukunftsthema auf. Neben der Bedeutung legislativer und judikativer Eingriffe für die Transformation der Wirtschaft stehen natürlich die eigenen unternehmerischen Herausforderungen in der Governance von Nachhaltigkeit.

Die Themenbreite von B.A.U.M. wird geschätzt – das spiegelt sich auch in der Antwort, bei welchen konkreten Themen sich die Unternehmen noch stärker einbringen möchten, durchaus authentisch wider: alle! Schwerpunkte sind klimaresilientes und -neutrales Wirtschaften sowie Berichterstattung und Berichtsstandards. Ebenfalls besonders häufig genannte Themen sind nachhaltige Beschaffung, Mobilität, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Biodiversität sowie Transformationsfinanzierung. Im Vergleich zur Mitgliederbefragung 2016 hat hier die Dimension Klima (in der Ausprägung von Klimapolitik und Klimaneutralität) stark an Bedeutung gewonnen, während die Themen Nachhaltigkeitskommunikation, Energie und Bevölkerungsentwicklung an Relevanz verloren haben.

Konkret wollen sich die meisten Mitglieder mehr beim 14-tägigen Unternehmenstreff Nachhaltigkeit engagieren – was den niedrigschwelligen Ansatz des Formats und die digitale, dicht getaktete Umsetzung bestätigt. Die Mitglieder schätzen B.A.U.M. vor allem als Projekt- und Sparringpartner. Hier werden (ungestützt) am häufigsten die Initiative "Wirtschaft pro Klima" und der Aufbau einer virtuellen Akademie zu Nachhaltigkeitsthemen genannt. Angebote von Webinaren zu Berichterstattung und Nachhaltigkeitsmanagement sowie das Sustainability Leadership Forum spielen eine wichtige Rolle.

Gut gerüstet ins Jahr 2022

Mit diesem Rucksack an Trends und Feedback, den unsere Mitglieder gut gefüllt haben, haben wir die B.A.U.M.-Agenda für das Jahr 2022 geplant. Zukunftsweisend in dem Sinne, dass die Identität von B.A.U.M. als Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften erlebbar wird, wird der Launch der digitalen B.A.U.M.-Netzwerkstruktur im Frühjahr sein. Diese Plattform wird eine digitale Akademie beheimaten und die Verknüpfung der Mitglieder untereinander erleichtern. Dieser "digitale B.A.U.M." wird die Rufe nach einem digitalen Make-over, mehr Wissensvermittlung und Webinaren, weniger E-Mail-Kommunikation und mehr Vernetzungsmöglichkeiten erfüllen. Die Kern-Kompetenzfelder wie Wald und Biodiversität, Mobilität, Digitalisierung und Klima werden gespielt, betriebspraktische Erfahrungen und Bedarfe aus dem Netzwerk aufgenommen. Wir freuen uns darauf, uns gemeinsam mit Ihnen politisch einzumischen, Nutzen stiftende Begegnungen zu organisieren und laden Sie herzlich ein mit uns die kleinen und großen Räder zu drehen. Es ist Zeit zu handeln. Wenn nicht wir – wer dann? Wenn nicht jetzt – wann dann?! Packen wir's an!

Dies ist ein Beitrag aus dem B.A.U.M.-Jahresmagazin 2022





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