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BUCHTIPPS

Graalmann, Jürgen, von Hirschhausen, Eckart & Blum, Kerstin (Hgg.): Jetzt oder nie: Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen.
Ökologisch. Ökonomisch. Menschlich. Digital. Berlin: MWV, 2022. ISBN: 978-3-95466-757-4. 320 S. 59,95 Euro.

Die Klimakrise bedroht nicht nur Sicherheit und Wohlstand weltweit – sie ist auch die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts. Lange wurden in der Diskussion um Klimaschutz weder die Gesundheitsfolgen der Klimakrise ausreichend betrachtet noch die wichtige Rolle des Gesundheitswesens. Dieses ist als Sektor direkt von den Folgen der Krise betroffen und hat gleichzeitig einen maßgeblichen Beitrag an ihrer Entstehung. Mit seiner gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung kann das Gesundheitswesen zum Treiber für die gesamte Klima- und Transformationsdebatte werden. Dazu braucht es eine Neuaufstellung in Richtung ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit, die mit einer effektiven medizinischen Infrastruktur Teilhabe für jeden ermöglicht.

Dieses Buch mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Karl Lauterbach, MdB, wirft einen Blick auf die besondere Rolle und Wirkung des Gesundheitswesens. Mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Beiträgen, Interviews und Steckbriefen wird sichtbar, wie das Gesundheitswesen als Treiber für die Transformation der Gesellschaft hin zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz agieren kann. Mit den vermittelten Ansätzen, Strategien und Visionen seiner Autor:innen wird das Buch zum Impulsgeber wie auch zur Gebrauchsanleitung für die notwendigen Transformationen. Dazu gehören auch die politischen Rahmenbedingungen und Anreize, die für die notwendigen Veränderungen geschaffen werden müssen.

Eine eigene Landingpage gibt exklusive Einblicke ins Buch.


Schleich, Bernd & Zwick, Yvonne (Hgg.): Vom betrieblichen Umweltschutz zur großen Transformation.
Festschrift für Prof. Dr. Maximilian Gege. München: oekom, 2022. ISBN: 978-3-96238-378-7. 424 S. 29,00 Euro.

Beiträge von 40 renommierten Autorinnen und Autoren fassen in einem beeindruckenden Kompendium 40 Jahre Diskurs über nachhaltiges Wirtschaften in Deutschland zusammen: von der Ablehnung durch die Wirtschaft über scharfe Auseinandersetzungen zwischen ihren Verbänden und Umweltorganisationen bis hin zu gemeinsamen Überlegungen, ein Transformationskonzept für ein zukunftsfähiges und klimaneutrales Deutschland und Europa zu schaffen.

Zu den Autorinnen und Autoren gehören: Günther Bachmann, Christoph Bals, Michael Braungart, Katharina Erdmann, Yasmin Fahimi, Christian Felber, Maja Göpel, Monika Griefahn, Nora Sophie Griefahn, Volker Hauff, Ralph Hintemann, Tim Janßen, Ingmar Juergens, Claudia Kemfert, Adolf Kloke-Lesch, Mojib Latif, Claus Leggewie, Christopher Leisinger, Heike Leitschuh, Christine Lemaitre, Reinhard Loske, Dirk Messner, Edda Müller, Martin Oldeland, Jochen R. Pampel, Sven Plöger, Lia Polotzek, Wolfgang Sachs, Tilman Santarius, Stefan Schaltegger, Carolin Schenuit, Bernd Schleich, Sophie Schmalz, Wolfgang Seidel, Udo Ernst Simonis, Hermann-Josef Tenhagen, Marlehn Thieme, Klaus Töpfer, Ernst Ulrich von Weizsäcker.

Leseprobe

Die Festschrift kann direkt bei B.A.U.M. bestellt werden: presse@baumev.de


Marsch, Angelika: Vom ersten Diamantwerkzeug zum Haus der Zukunft
175 Jahre Innovation und Verantwortung. Hg. von Georg Winter. Kiel: Wachholtz, 2022. ISBN-13: 9783529050282. 411 S. 34,00 Euro.

Im Jahr 1847 wurde in Hamburg-Eimsbüttel die Diamantwerkzeugfirma Ernst Winter & Sohn gegründet. Aus den Anfängen entwickelte sich eine Weltfirma und daraus wiederum bis in die Gegenwart das innovative "Haus der Zukunft" in der Hamburger Osterstraße, mit dem zentralen Anliegen, der Natur auch formal zu "Rechten" zu verhelfen und mit zahllosen Verbindungen in die Welt. Angelika Marsch bettet den Lebensweg der Firmengründer und -erben, die wirtschaftliche Entwicklung der Firma ein in die Geschichte Altonas und Hamburgs. Ganz besonders die Erziehung zum Umweltschutz gehört schon seit rund 50 Jahren zum Kernbestandteil der Fa. Winter. Von daher ist es naheliegend, dass sich aus der Fa. Winter & Sohn heute nach jahrzehntelanger theoretischer wie praktischer Arbeit die "Winter Stiftung für Rechte der Natur" entwickelt hat. Das Buch zeichnet diese faszinierende Entwicklung nach und stellt die entscheidenden Weichen der Entscheider und ihre Beweggründe vor. Im Fokus der Entscheidungen stand dabei immer der Schutz des Menschen durch den Schutz der Natur vor dem Menschen - eine seit den Tagen von Henry David Thoreau und besonders in den heutigen Tagen immer sehr moderne Einstellung.


Bergius, Susanne & Teucher, Tina: Biodiversität verstehen und Entscheidungsträger*innen informieren.
Wie alle Ressorts die Diskussion um Krisenlösungen voranbringen können. Netzwerk Weitblick, 2021. ISBN: 978-3-949407-01-7. 100 S. 9,00 Euro. (= Journalismus & Nachhaltigkeit – eine Publikationsreihe des Netzwerk Weitblick e.V., Band 13.)

Das kompakte Handbuch beleuchtet die Schwächen und Stärken der medialen Berichterstattung zur biologischen Vielfalt, liefert Grundlagenwissen, auch zu deren Bedeutung für die Gesellschaft und die Ökonomie und erklärt die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Artenverlust. Es stellt dar, wie Politik, Wirtschaft und Finanzwelt mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgehen: Was sie versäumen und was schief läuft, aber auch, was manche Akteure Spannendes tun, um Lösungen zu finden und Ökosysteme zu erhalten oder gar zu stärken. Primär richtet sich das Buch an Journalist*innen, ist aber so klar und abwechslungsreich geschrieben, dass es viele Menschen ansprechen dürfte.

 
Die Erlöse aus dem Verkauf dieser Publikation fließen den gemeinnützigen Zwecken des Netzwerks Weitblick zu. 
 


Bode, Wilhelm & Kant, Rainer: Dauerwald – Leicht gemacht.
Ein Kurzleitfaden für die Praxis. Hg. von B.A.U.M. e.V. Rangsdorf: Natur+Text, 2021. ISBN: 978-3-942062-54-1. 343 S. 24,50 Euro.

Dieses Buch beschreibt erstmals ein ganzheitliches ökologisches Waldbetriebsmodell in Form eines Kurzleitfadens. Es versetzt Waldbesitzer somit in die Lage, ihre naturfernen und geschwächten Wälder widerstandsfähiger und klimastabiler zu gestalten.

Nach einer Analyse der vergangenen und gegenwärtigen Praxis industrieller Forstwirtschaft zeigt "Dauerwald – Leicht gemacht!" in klaren nachvollziehbaren Schritten, wie labile Forste in artenreiche und stabile Dauermischwälder überführt werden können. Das Buch mit ca. 350 Seiten ist vornehmlich für Waldbesitzer und -besitzerinnen bestimmt, die ihre Wälder für die Zukunft ökologisch und ökonomisch sichern wollen. Darüber hinaus richtet es sich auch an Politik und Medien, an Studierende einschlägiger Fachrichtungen sowie an alle Menschen, die an einer konkreten Lösung für zukunftsfähige Wälder interessiert sind.


Ferber, Markus & Kaul, Henning (Hgg.): Bekenntnisse zur Verantwortung für die Umwelt
Reinbek: Lau, 2021. ISBN: 978-3-95768-226-0. 356 S. 24,00 Euro.

Alle messbaren Daten und Fakten sowie die wissenschaft­lichen Beurteilungen über die Auswirkungen des Gebrauchs und des Verbrauchs unserer Lebensgrundlagen signalisieren uns, dass wir auf eine unbewohnbare Erde zusteuern.

Persönlichkeiten aus den verschiedensten Lebens- und Verantwortungsbereichen zeigen Wege auf, um eingetretene Schäden an unserer Umwelt zu reparieren und durch umweltgerechtes Verhalten Vorsorge für die Zukunft zu treffen. Sie laden uns ein, hierzu bisherige Wege zu verlassen und andere Wege zum Überleben als gemeinsames Ziel zu gehen.

Die Autoren machen uns Mut, in Zukunft so zu produzieren und zu leben, dass wir und auch folgende Generationen auf allen Kontinenten unserer Erde ökologisch verträglich und dennoch ökonomisch erfolgreich und sozial ausgewogen leben können.

Mit Beiträgen von:

Siegfried Balleis, Markus Blume, Susanne Breit-Keßler, ­Christian ­Doleschal, Jörg E. Drewes, Ottmar Edenhofer, Markus Ferber, ­Silke Franke, Anika Gaggermeier, Peter Geigle, Philipp Freiherr zu ­Guttenberg, Wolfram Hatz, Gerald Heimann, Olaf Heinrich, Thomas F. Hofmann, Martin Huber, Henning Kaul, Heinrich Kreft, Andreas Lenz, Stefan Köhler, Reinhard Kardinal Marx, Franz von Metzler, Gerd Müller, Simone Neumann, Serafin von Roon, Daniel Sailer, Norbert Schäffer, ­Maximilian von Seckendorff, Bernd Sibler, Norbert Stamm, Michael Suda, Markus Vogt, Ulrich Wagner, Eva Weber, Manfred ­Weber, Anja Weisgerber


Knapp, Hans Dieter, Klaus, Siegfried, Fähser, Lutz (Hg.): Der Holzweg
Wald im Widerstreit der Interessen. München: oekom, 2021. ISBN: 978-3-96238-266-7. 480 S. 39,00 Euro.
 
Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Waldschäden bislang nicht gekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nicht heimische Baumarten, vereinzelt auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen nicht nur im Klimawandel, sondern auch im Umgang mit den Wäldern seit 200 Jahren. Die bisher vorwiegend vom Holzerlös abhängigen Erfolgsbilanzen der Forstbetriebe haben sich als falsche, für die Zukunft unserer Wälder schädliche Messlatte erwiesen.
Mit diesem Buch wird besorgten und kritischen Stimmen zur Situation des Waldes in Deutschland Raum gegeben. 36 fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren legen ihre Einsichten und praktischen Erfahrungen in aller Klarheit dar - als Kritik an verfehlten Forstpraktiken, als Weckruf an die Zivilgesellschaft und als dringender Appell an die Politik, die längst überfällige ökologische Waldwende einzuleiten. Vor allem der öffentliche Wald muss mit der ihm gesetzlich auferlegten Vorbildfunktion der Daseinsvorsorge Natur und Menschen dienen.

Kreibich, Rolf: Die Menschheit zukunftsfähig machen
Plädoyer für eine Zweite Aufklärung und Nachhaltige Entwicklung. Oberhausen: NOEL, 2021. ISBN: 978-3-96753-096-4. 368 S. 19,80 Euro.

Die "Menschheit zukunftsfähig machen" ist eine Vision mit hohem Anspruch, aber keine Utopie. Wir wissen heute sicher, dass sich die Menschheit mit großer Beschleunigung mehreren Kipppunkten ("Tipping Points") nähert, von denen eine reversible Umkehr nicht mehr möglich ist und die Selbstzerstörung des Homo Sapiens droht. Wir wissen ebenso, dass alle bisherigen Gesellschaften und Wirtschaftssysteme, die auf den Grundlagen des neoliberalen kapitalistischen Wirtschaftssystems beruhen, langfristig nicht zukunftsfähig sind. Allerdings hat die so erfolgreiche Wissenschafts-Technik-Industrie-Entwicklung für die meisten Menschen in den Industrieländern einen ungeahnten Wohlstand gebracht. In der Euphorie des ständigen Wachstums von Produktion, Konsumption, Mobilität und Lebenszeitverlängerung wurden jedoch die Schattenseiten dieser Entwicklung nicht beachtet. Wir haben ausgeblendet, dass wir Menschen auf diesem Pfad langfristig nicht zukunftsfähig sind.

In diesem Buch wird der schon lange fällige Schluss gezogen, dass das bisherige Entwicklungsmuster unverzüglich überwunden werden muss. Es wird dargelegt, dass es konkrete Strategien und Maßnahmen gibt, die aus den selbstverschuldeten Sackgassen herausführen. Grundlage hierfür bilden die epochalen Erkenntnisse genialer Zukunftsgestalter sowie die eindringlichen Deklarationen der Vereinten Nationen zur Umsetzung des neuen Paradigmas einer nachhaltigen Entwicklung. Es ist möglich, auf diesen wissenschaftlich basierten Erkenntnissen und den bisherigen praktischen Erfahrungen sowie einer Zweiten Aufklärung die Zukunftsfähigkeit der Menschheit wieder zu gewinnen.


von Dewitz, Antje: Mut steht uns gut!
Nachhaltig denken, erfolgreich lenken! Elsbethen: Benevento, 2020. ISBN: 9783710900723. 192 S. 20,00 Euro.

Was wäre, wenn ein Unternehmen die Verantwortung für Mensch und Natur ernst nimmt? Wenn eine Unternehmerin Werte wie Nachhaltigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Vertrauen zur praktischen Firmenphilosophie macht und selbst konsequent lebt? Antje von Dewitz und ihr Team zeigen, dass man scheinbar alternativlose Paradigmen wirtschaftlichen Erfolgs über Bord werfen und damit ziemlich erfolgreich sein kann. Ein kluges, optimistisches und inspirierendes Buch.

Immer mehr, immer billiger, maximaler Profit – und nach uns die Sintflut? Dass es anders geht, und zwar erfolgreich, zeigt das Familienunternehmen VAUDE, das Nachhaltigkeit bereits vor zehn Jahren zum Erfolgsmodell machte und mit seiner Strategie beweist, dass ökonomischer Erfolg und ökologische und soziale Verantwortung keine Widersprüche sind. Das Thema Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der Agenda, nicht nur in Sachen Familienfreundlichkeit ist das Unternehmen Vorreiter. Ob Klimawandel oder der Umgang mit Migranten: Antje von Dewitz bezieht klar Position, geht voran und motiviert. In ihrem Buch nimmt sie uns mit auf eine Reise in die Zukunft, die bei VAUDE bereits Gegenwart ist.


Kemfert, Claudia: Mondays For Future
Freitag demonstrieren, am Wochenende diskutieren und ab Montag anpacken und umsetzen. Hamburg: Murmann Verlag, 2020. ISBN: 978-3-86774-644-1. 200 S. 18,00 Euro.

Fridays For Future hat die Welt verändert. Endlich bekommt Klimaschutz Aufmerksamkeit. Endlich kommt Bewegung in die Politik. Gleichzeitig subventioniert Deutschland weiter fossile Energien und bricht internationale Klimavereinbarungen. Dabei ist längst bewiesen: Wir haben noch knapp 420 Gigatonnen CO2, also wenige Jahre Zeit, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Am Freitag wurde demonstriert, am Wochenende diskutiert und am Montag sitzen wir vor der Frage: Und jetzt?

Die Suche nach Lösungen hat begonnen

Zeit aufzuräumen und ein paar Spielregeln aufzustellen, sagt die Klimaökonomin Claudia Kemfert und geht entschlossen voran: Ihr neues Buch "Mondays For Future" räumt auf – und zwar rigoros. Von Klimaskepsis bis Ökodiktatur, von CO2-Steuer bis Emissionshandel, von Nudging bis Postwachstumsökonomie greift die renommierte Wissenschaftlerin alle Facetten der Debatte auf. In rund 120 Fragen und Antworten erläutert die erfahrene Autorin Fakten und Zusammenhänge der Klimadebatte, lässt auch Kritikpunkte nicht aus und vermittelt verständlich, was jetzt zu tun ist.

Aufgabe: Ein generationengerechter Klimavertrag

Ihr wichtigster Rat: Die wechselseitigen Schuldzuschreibungen müssten sofort ein Ende haben. Denn im Moment sind wir alle, ob wir wollen oder nicht, eher Teil des Problems als Teil der Lösung. Umso dringender müssten die heutigen Generationen X, Y und Z einen Solidarvertrag mit den künftigen Generationen aufsetzen. Denn die müssen die Suppe auslöffeln, wenn wir nicht endlich aufhören, sie einzubrocken.

Demokratie, Rechtsstaat, Markt – alle sind beteiligt

Die andere Klima-Zukunft ist Teamarbeit, erfordert demokratische und rechtsstaatliche Methoden, einen Green New Deal und ein Höchstmaß an Entschlossenheit. 53 Aufgaben listet Kemfert am Ende exemplarisch auf und lädt zu mehr Engagement ein: "Such dir einfach was aus und fang an." Der generationengerechte Klima-Vertrag müsse nämlich auf allen Ebenen der Gesellschaft geschlossen werden – auf nationaler Ebene, in den Unternehmen und Organisationen, in Kommunen und Nachbarschaft, ja, bis runter in die WGs und Familien. Einvernehmlich und verbindlich. Ideen, wie das gehen kann, finden sich im Buch.

 


Latif, Mojib: Heißzeit
Mit Vollgas in die Klimakatastrophe - und wie wir auf die Bremse treten. Freiburg: Herder, 2020. ISBN: 978-3-451-38684-8. 224 S. 20,00 Euro.

Dass unser Umgang mit fossilen Brennstoffen zu einer Erwärmung des globalen Klimas führt, ist seit Jahrzehnten bekannt. Doch anstatt endlich den Anstieg der weltweiten Temperatur zu begrenzen, steigern wir unseren Ausstoß von CO2 noch. Angesichts populistischer Regierungen, die den Klimawandel wider besseres Wissen leugnen, aber auch Bewegungen wie Fridays for Future, ergreift der prominente Klima- und Meeresforscher Mojib Latif noch einmal das Wort. Sein Credo: Die Physik lässt nicht mit sich verhandeln. Mit der Natur kann man keine Kompromisse schließen. Und: Schnelles Handeln ist nötig. Nüchtern und gut verständlich präsentiert Latif die Fakten. Ein flammender Appell, diese Fakten endlich ernst zu nehmen. Mit einem Sonderkapitel zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf unseren Umgang mit dem Klimawandel.


Otto, Friederike: Wütendes Wetter
Auf der Suche nach den Schuldigen für Hitzewellen, Hochwasser und Stürme. Berlin: Ullstein Buchverlag, 2019. ISBN: 9783550050923. 240 S. 18,00 Euro.

Hitze, wie wir sie aus fernen Urlaubsregionen kannten, sintflutartiger Starkregen, verheerende Stürme: Ist das schon Klimawandel – oder immer noch "nur" Wetter? Die Physikerin Friederike Otto hat die Attribution Science mitentwickelt. Mittels dieser revolutionären Methode kann sie genau berechnen, wann der Klimawandel im Spiel ist. War eine Katastrophe wie Harvey menschengemacht? Ist eine Dürreperiode Folge der globalen Erwärmung oder nur ein heißer Sommer, wie es ihn schon immer gab?
Die Zahlen belegen: Eine Hitzewelle wie in Deutschland 2018 ist durch den Klimawandel mindestens doppelt so wahrscheinlich geworden wie früher. Man kann konkrete Verursacher für Wetterphänomene haftbar machen ? Unternehmen, ja ganze Länder können jetzt vor Gericht gebracht werden. Und es wird verhindert, dass der Klimawandel weiter als Argument missbraucht wird: Politiker können sich nicht mehr auf ihn berufen, um Missmanagement und eigenes Versagen zu vertuschen. Dieses Buch bringt Klarheit in eine erhitzte Debatte.






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