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PROFESSIONELLES MANAGEMENT FÜR NGOS UND DEN NONPROFIT-BEREICH

Der Umwelt-Campus Birkenfeld, ein Standort der Hochschule Trier, bereitet seit Herbst 2021 Studierende im neuen Studiengang "Nonprofit- und NGO-Management (B.A.)" praxisnah und interdisziplinär auf eine spätere Nonprofit- und NGO-Arbeit vor. Gemeinnützige Organisationen können sich als Praxispartner bewerben.

Wir sprachen mit dem Studiengangsleiter Prof. Dr. Klaus Rick und der BAUM-Vorsitzenden Yvonne Zwick über den Start des Studiengangs, warum er zukunftsweisend ist und wie sich sowohl Nonprofit-Organisationen als auch Unternehmen beteiligen können.

Herr Professor Rick, im Herbst 2021 ist der Studiengang "Nonprofit- und NGO-Management" am Umwelt-Campus Birkenfeld gestartet. Was können Sie nach einem Semester berichten?

Rick: Wir sind mit 19 Studierenden in dieses innovative Studienangebot gestartet. Das Feedback der Erstsemestergruppe ist ausgesprochen positiv ausgefallen. Auch das Medienecho war überaus erfreulich. Direkt ab den ersten Vorlesungsveranstaltungen konnten wir zusätzlich zu den vielen grundlegenden Studieninhalten eine Reihe von Praxiselementen und Gastauftritten von Nonprofits und NGOs anbieten. Wir konnten alle Studierenden, die die dual-praxisintegrierte Variante des Studiums gewählt haben, erfolgreich vermitteln. Mehr als die Hälfte der Studierenden entschied sich für die grundständige Variante ohne festen Kooperationspartner.

Wer sind Ihre Kooperationspartner?

Rick: Wir haben Partnerschaften aus vielen Feldern der Nichtregierungs- und Gemeinwohlarbeit gewonnen: Umwelt- und Naturschutz-NGOs, humanitäre und kliniknahe Einrichtungen, Fördergesellschaften, Unterstützer in Sachen Grüne Transformation und Dekarbonisierung, politisches Engagement und auch Stiftungen, die uns helfen.

Die BAUM-Vorsitzende Yvonne Zwick und Studiengangsleiter Prof. Dr. Klaus Rick im Sommer 2021 am Umwelt-Campus BirkenfeldFrau Zwick, auch BAUM unterstützt den neuen Studiengang am Umwelt-Campus Birkenfeld. Warum halten Sie dieses Studienangebot für zukunftsweisend?

Zwick: BAUM arbeitet mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld schon seit vielen Jahren zusammen. Birkenfeld gehört zu den Hochschulen, die ganz dezidiert auf die Vermittlung von Nachhaltigkeitswissen setzen. Bei der Gelegenheit übrigens herzlichen Glückwunsch, Herr Rick! Sie sind ja im GreenMetricRanking aller Universitäten Ende 2021 schon zum dritten Mal in Folge zur Grünsten Hochschule Deutschlands gekürt worden.

Zum Studiengang konkret: NGOs spielen bei der Transformation zur Nachhaltigkeit eine ganz wichtige Rolle. Wir können nur glaubwürdig agieren, wenn wir sie professionell managen. Dann sind wir verlässliche Partner für unsere Mitglieder, die Breite der Wirtschaft, für Wissenschaft und Politik. Der Studiengang umfasst betriebswirtschaftliche und juristische Fächer, aber auch Inhalte wie Social-Media-Kommunikation und Fundraising. Damit und durch den hohen Praxisbezug bildet er eine hervorragende Grundlage für eine berufliche Tätigkeit in gemeinnützigen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Organisationen.

Sicherlich profitieren auch die Organisationen, die Kooperationspartner des Studiengangs, in den Praxisphasen sehr von den Studierenden. Was müssen die Partner in die Kooperation einbringen?

Rick: Die dual Studierenden absolvieren in den vorlesungsfreien Zeiten ihre Praxisphasen jeweils bei ihrer Kooperations-NGO oder -Nonprofit-Organisation. Die Kooperationspartner sollten den dual Studierenden einen möglichst ganzheitlichen Einblick in die unterschiedlichen Organisationsbereiche ihrer NGO bzw. Nonprofit-Organisation ermöglichen und sie direkt von Beginn an einsetzen. Die Bindungswirkung steigt durch die drei Jahre Partnerschaft während der Ausbildung. So kann man sich den eigenen Nachwuchs gezielt ausbilden und später übernehmen.

Gibt es Möglichkeiten der Förderung von Studierenden, wenn ein Praxisentgelt für kleinere Organisationen nicht finanzierbar ist?

Rick: Ja, für solche Fälle haben wir das "kleine Stipendiumsmodell": Ein nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmen unterstützt eine Studentin oder einen Studenten des dualen Studiengangs für die Praktika im Studienverlauf bei einer vorher ausgesuchten Nonprofit- bzw. NGO-Einrichtung mit anerkanntem Gemeinwohl-Charakter – es spendiert sozusagen die Praktika-Entgelte bei der NGO während der Semesterferien. Und das sind keine hohen Beträge, aber so kann ein Unternehmen Gutes tun und darüber positiv berichten! Die Hochschule verwaltet und verteilt die Zuwendungen dann im Rahmen ihrer Stipendiatsstrukturen – mühelos für die Sponsoren. Das Modell haben wir gerade mit der frisch gegründeten ATTVETA-Stiftung aufgelegt; es hilft kleineren Nonprofits z.B. im humanitär-sozialen, Klima- oder Umweltbereich, die wenig Eigenmittel haben, aber richtig gute Arbeit machen. Sie können auf diese Weise junge Leute lastenfrei in der Praxis einsetzen – Bildung für nachhaltige Entwicklung!

Zwick: Eine tolle Lösung, um kleine NGOs ebenso zu unterstützen wie junge Menschen, die in diesem immer wichtiger werdenden dritten Sektor ihre berufliche Zukunft sehen. Das ist gelebte Solidarität, die Türen öffnet. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich auch BAUM-Mitglieder an diesem Stipendienmodell beteiligen, wenn sie erst einmal davon erfahren.

Wie können sich Studierende und Kooperationspartner bei Ihnen bewerben, Herr Professor Rick?

Erfahrungsgemäß ist es am besten, wenn sich Praxispartner und Studierende bereits im Vorfeld finden. Das ergibt die höchste Übereinstimmung zwischen einerseits den Erwartungen potenziell interessierter junger Menschen an die praktischen Tätigkeitsinhalte sowie den Einsatzort der Nonprofit- bzw. NGO-Einrichtung und andererseits den Erwartungen der Nonprofits an die jeweiligen Studienanfänger, insbesondere in den Praxisphasen. Bis 8. April 2022 nehmen wir Bewerbungen für "Summerstarter" des Studiengangs entgegen. Im Sommer folgt dann die Bewerberphase für das Wintersemester 2022/23.

Wir wünschen dem Studiengang viel Erfolg, Herr Professor Rick, und danken Ihnen beiden für das Gespräch.

 

Informationen zum Studiengang "Nonprofit- und NGO-Management" finden Sie auf der Website der Hochschule sowie in diesem Flyer für Kooperationspartner.





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