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ULRICH PREDIGER – JOBRAD-GRUPPE

Pressebild zum Download (© JobRad, jobrad.org) | Bild von der Preisverleihung (© B.A.U.M. e.V./Uwe Aufderheide)

Ulrich Prediger, Jahrgang 1971, ist der Erfinder des Dienstradleasing-Modells und Gründer der heutigen JobRad Gruppe mit Sitz in Freiburg.

Der gelernte Feinmechaniker und studierte Volkswirt hatte leitende Positionen in Vertrieb und Marketing der Medizintechnikbranche inne, bis er 2008 die LeaseRad GmbH (seit 2019 JobRad GmbH) mit der Marke JobRad gründete. Seine Vision dabei: das Dienstfahrrad als gleichwertige Alternative zum Dienstwagen in Deutschland zu etablieren. Ulrich Prediger ist heute Geschäftsführer der JobRad Holding GmbH und verantwortet gemeinsam mit Holger Tumat die strategische Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe sowie deren fahrradpolitische Arbeit. In diesem Zusammenhang initiierte er auch die Gründung des Bundesverbands Zukunft Fahrrad (BVZF), dessen Vorstandsvorsitzender er seit 2019 ist. Gemeinsam mit Prof. Stefan Gössling und BVZF-Geschäftsführer Wasilis von Rauch gründete er darüber hinaus 2020 mit der T3 Transportation Think Tank gGmbH ein Forschungsinstitut für nachhaltige Mobilität.

Die Geschichte der Gründung von JobRad erzählt Ulrich Prediger so: "2007 hatte ich noch einen Dienstwagen, der aber die meiste Zeit nur zu Hause herumstand. Den Weg zur Arbeit quer durch Freiburg habe ich lieber mit dem Fahrrad zurückgelegt: Das war nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch schneller. Als ich aber meinen Chef fragte, ob ich nicht statt des Autos einfach ein Dienstfahrrad bekommen könne, lehnte er ab: 'Geht nicht!' war die Antwort. Mit JobRad haben wir gezeigt, wie sinnvoll und einfach die Dienstradüberlassung sein kann!"

Denn: Ulrich Prediger setzte alles daran, seine Vision des Dienstfahrrads als Alternative zum Dienstwagen wahr zu machen und das Dienstwagenprivileg (1-Prozent-Regel) auf Fahrräder zu übertragen. Im Herbst 2012 war es dann so weit: Die obersten Finanzbehörden weiteten den Steuervorteil von Dienstwagen auf Fahrräder und E-Bikes aus. Damit waren die steuerlichen Voraussetzungen für eine umfangreiche Nutzung von Dienstfahrrädern geschaffen.

Durch diese gemeinsam mit verschiedenen Verbänden erkämpfte Gesetzesänderung wuchs Ulrich Predigers und Holger Tumats Unternehmen in der Folgezeit rasant, und das Produkt JobRad wurde dabei kontinuierlich ausgebaut. Im Allgemeinen suchen sich dabei Angestellte ihr Wunschrad direkt beim Fachhändler oder online aus – der Arbeitgeber least daraufhin das Dienstrad und überlässt es dem oder der Mitarbeitenden zur beruflichen und privaten Nutzung.

2019 konnten Ulrich Prediger und seine fahrradpolitischen Mitstreiter und Mitstreiterinnen weitere Erfolge verzeichnen: Zum Jahreswechsel wurde das steuerfreie, arbeitgeberfinanzierte Dienstrad möglich; im März folgte die 0,5-Prozent-Regel für das Dienstrad per Gehaltsumwandlung. Knapp ein Jahr später trat die neue 0,25-Prozent-Regel in Kraft und machte das Dienstradleasing noch attraktiver. Der BVZF schätzt, dass deutschlandweit bereits weit über 500.000 Leasing-Diensträder unterwegs sind. Allein über JobRad bieten inzwischen mehr als 30.000 Unternehmen – darunter Bosch, SAP und Deutsche Bahn – ihren insgesamt vier Millionen Beschäftigten Dienstfahrradleasing als nachhaltiges Mobilitätskonzept an.

Natürlich fördert auch JobRad selbst die Nutzung des Fahrrads sowie öffentlicher Verkehrsmittel durch seine Mitarbeitenden und erhielt dafür vom ADFC das Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" in Gold. Für Dienstreisen nutzen Beschäftigte von JobRad vor allem die Bahn; auf innerdeutsche Flüge wird weitestgehend verzichtet und für die Wege und Transporte in Freiburg kommen überwiegend Fahrräder zum Einsatz. Im Rahmen einer Corporate-Citizenship-Strategie unterstützt JobRad Organisationen mit Fahrradbezug durch Spenden und Corporate Volunteering: zum Beispiel Bike Bridge und World Bicycle Relief.

JobRad hat eine Klimabilanz nach den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol erstellt und alle Klimagasemissionen der Firmengeschichte kompensiert. Beim Bau des Hauptsitzes in Freiburg waren die Kriterien des DGNB-Gold-Standards maßgeblich; ein weiteres Gebäude, das diesen Richtlinien folgt, ist bereits im Bau. Das Unternehmen achtet auf eine öko-faire Beschaffung und setzt zudem auf weitgehend papierlose digitale Abwicklungsprozesse mit seinen Kunden und Geschäftspartnerinnen.

Bereits 2009 erhielt Ulrich Prediger den Utopia Award für nachhaltige Unternehmensgründung sowie den KarmaKonsum Gründer Award. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter 2013 der nawi Award für nachhaltiges Wirtschaften, 2017 der Klimaschutzpreis "Climate First" und 2018 der Neumarkter Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie "Innovation".

Mit seiner Gründungsidee und seinem Einsatz für die steuerliche Gleichbehandlung von Dienstwagen und Dienstfahrrad hat Ulrich Prediger einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende geleistet. Für sein Engagement erhält er den B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2021 in der Kategorie "Kleine und mittelständische Unternehmen".





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