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INA BUDDE – CIRCULAR.FASHION UG (HAFTUNGSBESCHRÄNKT)

Ina Budde, Jahrgang 1988, ist Mitgründerin von circular.fashion, einer nachhaltigen Designagentur mit Sitz in Berlin. Ihr Schwerpunkt liegt auf Produkt- und Systeminnovationen für eine Kreislaufwirtschaft in Textil und Mode.

Ina Budde studierte Modedesign und schloss mit einem MA Sustainability in Fashion ab. Ab 2014 war sie als Beraterin und Lehrbeauftragte für nachhaltiges Design und Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche tätig und entwickelte parallel die Geschäftsidee und das erforderliche Netzwerk für ihr Unternehmen, das sie 2018 gründete. Ina Budde lehrte Sustainable Design an Universitäten in Hamburg, Kopenhagen, London und Melbourne sowie bis 2019 an der Akademie Mode & Design Berlin im Master-Programm "Sustainability in Fashion and Creative Industries".

Das Ziel von Ina Budde ist, langlebige Mode zu kreieren, die durch intelligentes Design selbst dauerhaft als Rohstoff für neue Produkte dienen kann. "Inspiriert vom Prinzip 'Cradle to Cradle' und der Vision einer Circular Economy sehe ich die einzige Möglichkeit für eine dauerhaft nachhaltige Zukunft in der Erschaffung von puren, geschlossenen Materialkreisläufen. Dabei ist es essenziell, direkt am Ursprung anzusetzen, nämlich beim Design von Produkten und Systemen, die von vornherein für die Wiederverwendung und Wiederverwertung gestaltet sind", so beschreibt sie ihren Ansatz. Mit circular.fashion setzt sie sich dafür ein, dass flächendeckend Strukturen etabliert werden, die garantieren, dass der Wert von Kleidung durch langlebige Nutzung und Wiederverwendung voll ausgeschöpft wird und durch hochwertiges Recycling dauerhaft erhalten bleibt.

Die vorherrschende Struktur in der Textilindustrie beschreibt Ina Budde als linear. Gegenwärtig werden Produkte zu über 97 Prozent aus neuen Rohstoffen hergestellt und am Ende ihres Nutzungszyklus entsorgt (87 Prozent) oder zu minderem Wert recycelt (12 Prozent). Weniger als 1 Prozent der weltweit gesammelten Alttextilien werden mit innovativen Recyclingtechnologien zu neuen Textilfasern regeneriert (Quelle: EMA Foundation, 2017). Eine flächendeckende Nutzung von Recyclingtechnologien, so Ina Budde, werde bisher erschwert durch fehlendes Wissen über recyclingfähiges Produktdesign sowie durch fehlende Strukturen zur materialspezifischen Rückführung von Textilien zu entsprechenden Recyclingunternehmen. Zur Lösung dieser Probleme bietet circular.fashion eine Plattform, die Materiallieferanten, Modemarken, Konsumentinnen und Konsumenten, Altkleidersortier- und Recyclingunternehmen mit Hilfe einer Circular Design Software verbindet. Die Kleidungsstücke werden in diesem System mit einer sog. circularity.ID versehen, einem scannbaren Code auf einem eingenähten Etikett, der auch Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Transparenz hinsichtlich Wiedernutzung und Recycling der Produkte bietet. Ergänzt wird die Softwarelösung durch interaktive Trainings für Unternehmen, Modelabels sowie Designer und Designerinnen. circular.fashion arbeitet u.a. mit HUGO BOSS, Zalando und H&M zusammen.

Durch die Plattform mit Schnittstellen für alle Beteiligten ermöglicht circular.fashion erstmals in der Textilbranche den für eine Kreislaufwirtschaft essenziellen Informationsaustausch. Damit der Kreislauf sich schließt, erhebt das Unternehmen Anforderungen von innovativen Recyclingunternehmen, übersetzt sie in konkrete Material- und Produktkriterien und stellt diese wiederum Unternehmen sowie Designern und Designerinnen zur Verfügung. Die Sortiersoftware ermöglicht zudem erstmals, nicht wie bisher nur Industrie-Abfälle, sondern auch getragene Kleidung zu neuen Fasern zu regenerieren – ein wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz.

Ina Budde wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie u.a. 2015 den Next Economy Award der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis sowie den I:CO Award und 2017 den Bundespreis ECO DESIGN in der Kategorie "Nachwuchs". 2018 förderte ein EXIST Gründerstipendium die Gründung von circular.fashion und Ina Budde wurde von LAUNCH Nordic und vom Accelerator-Programm FASHION FOR GOOD Plug 'n Play als nachhaltige Innovatorin ausgewählt. 2019 folgte der GLOBAL CHANGE AWARD by H&M Foundation.

Ina Budde hat mit circular.fashion eine Online-Plattform und Software-Lösung entwickelt, die, inspiriert vom Prinzip "Cradle to Cradle", in der Textil- und Modebranche zirkuläres Design und Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Für ihr Engagement erhält sie den B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2021 in der Kategorie "Kleine und mittelständische Unternehmen".





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