ERFOLGREICHER START DES "TRANSFORMATIONSDIALOGS NACHHALTIGE VERANSTALTUNGSWIRTSCHAFT"
Wie kann die Transformation der Veranstaltungswirtschaft zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft auf Grundlage der SDGs gelingen? Welche politischen Rahmenbedingungen gibt es? Wie können Event-Besucher:innen Nachhaltigkeit konkret erleben? Diese Fragen standen im Fokus des "Transformationsdialogs nachhaltige Veranstaltungswirtschaft".
Am 15. Februar 2022 hat BAUM einen öffentlichen "Transformationsdialog nachhaltige Veranstaltungswirtschaft" organisiert. Um genau zu sein, war es der vierte, nachdem im vergangenen Jahr die Thematik und das Kooperationsinteresse zunächst innerhalb der Mitgliedschaft ausgelotet worden war. Das Format der Transformationsdialoge knüpft an einen Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft des VDVO vom 12. November 2020 an, der gemeinsam mit weiteren Akteuren wie dem BNW, Stefan Lohmann, forum Nachhaltig Wirtschaften und BAUM e.V. platziert wurde: "Wenn nicht jetzt, wann dann?". Um den Aufruf von damals mit transformativen Partnerschaften zu unterlegen, startete BAUM e.V. diese Dialogreihe, um möglichst viele Akteur:innen einzuladen, ihre Veranstaltungen hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu prüfen und zu verbessern. Wenn Unternehmen genauso wie die öffentliche Hand, Veranstaltungsorte sowie Künstlerinnen und Künstler an einem Strang ziehen, können begeisternde und überzeugende Erlebnisräume für Nachhaltigkeit geschaffen werden, die gesellschaftlichen Zusammenhalt, regionale Wertschöpfung und Wert-Schätzung stärken. Nach "Alarmstufe rot" folgt "Alarmstufe grün" – wir wollen der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft im Zeichen der Nachhaltigkeit aus der Krise helfen.
Beim Auftakt der Dialogserie standen folgende Fragen im Mittelpunkt der Erörterungen: Wie können wir gemeinsam die Transformation der Veranstaltungswirtschaft zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft auf Grundlage der UN Sustainable Development Goals (SDGs) schaffen? Welche politischen Rahmenbedingungen gibt es? Wie können Event-Besucher:innen Nachhaltigkeit konkret erleben?
Helen Schepers und Lena Hansen berichteten vom Projekt "Zukunft veranstalten – 100 Maßnahmen für zukunftsfähige Events" von Green Events Hamburg vor, das verfügbare Leitfäden analysiert und in einer praktischen Handreichung mit Checklisten zusammengeführt hat. Stefan Lohmann von Sustainable Event Solutions präsentierte die Initiative 16 Steps zur Klimaneutralität der Veranstaltungswirtschaft bis 2025 vor, deren erster Schritt die Umstellung auf echten Ökostrom ist. Yvonne Jamal, Vorsitzende des JARO Instituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, stellte die veranstaltungsbezogenen Informationen aus dem Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit der Bundesregierung vor. Das im August 2021 aktualisierte Steuerungsinstrument zur Umsetzung von Nachhaltigkeit im Verwaltungshandeln der Bundesregierung enthält Checklisten, mit deren Hilfe die Bundesbehörden Nachhaltigkeit in ihre Veranstaltungsorganisation integrieren sollen. Sie beruhen im Wesentlichen auf dem Leitfaden des Umweltbundesamts für nachhaltige Veranstaltungsorganisation, der 2015 entwickelt und 2020 aktualisiert wurde. "Diese Beschaffungsleitlinien des Bundes geben Unternehmen wichtige Hinweise, wohin die Reise geht", so die BAUM-Vorsitzende Vorsitzende Yvonne Zwick. Wer sie zu deuten wisse, könne sich mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell für den Markt der Zukunft positionieren – auch im Kulturbetrieb und Veranstaltungsmanagement.
In der Diskussion gingen die Teilnehmenden stark auf die soziale Dimension von Nachhaltigkeit ein: Auch die Veranstaltungs- und Messewirtschaft profitiere etwa sehr von Niedriglöhner:innen, die einen niedrigen Organisationsgrad und von daher keine Lobby hätten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer signalisierten den Willen, nachhaltige Veranstaltungswirtschaft ganzheitlich anzugehen.
Der Transformationsdialog bietet Vernetzung für Kooperationswillige, Orientierungswissen für Einsteiger:innen und Erfahrungsaustausch für Engagierte der Branche. Die nächste Veranstaltung in der Dialogreihe findet am 20. Mai 2022 ab 9 Uhr im Rahmen eines Unternehmenstreff Nachhaltigkeit zu "Veranstaltungswirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität" statt. Impulse kommen von Anke Stopperich, Geschäftsführerin des BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin, und Stefan Lohmann von Sustainable Event Solutions. Da das Feedback zum Speed-Dating so positiv ausgefallen ist, wird es im zweiten Teil wieder eine Netzwerkbörse für alle geben, die auf Suche nach Kooperationspartner:innen sind.
Tipp zum Weiterlesen: Ausgabe 4/2021 des Magazins forum Nachhaltig Wirtschaften zum Thema Systemwandel thematisiert systemische Zusammenhänge. Die Seite zur nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft auf "Wirtschaft pro Klima" wird begleitend zum Transformationsdialog in den kommenden Monaten fortgeschrieben und inhaltlich erweitert.
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