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5 BEST PRACTICES FÜR EIN ERFOLGREICHES KLIMA-REPORTING – ENTHÜLLT DURCH KI-ANALYSEN

Lara Obst, Co-Founder & Chief Climate Officer des BAUM-Mitgliedsunternehmens THE CLIMATE CHOICE, stellt fünf Best Practices vor – als Schlüssel, um Greenwashing zu vermeiden und stattdessen Maßnahmen glaubwürdig zu kommunizieren.

In Zeiten der Klimatransformation unterliegt die gesamte Wirtschaftswelt einem nie dagewesenen Wandel. Dabei wird heutzutage jede Einkaufsentscheidung zur Klimaentscheidung, denn die meisten Emissionen kauft ein Unternehmen entlang seiner Lieferkette ein. Um die eigene Transformation hin zum erfolgreichen Climate Champion zu steuern, nutzen immer mehr Entscheider:innen datengetriebene Systeme, um Emissionsreduktion entlang der Wertschöpfungskette voranzutreiben. Offengelegte Angaben zu Klimazielen, Maßnahmen und klimarelevanten Daten von Lieferanten in Nachhaltigkeitsberichten zeigen allerdings, dass noch einiges zu tun ist!

Die Klimatransformation ist nicht einfach, für kein Unternehmen. Gerade deswegen gilt es aber transparent zu sein und offen über die eigenen Ziele, tatsächlich erreichten Zwischenetappen und aktuellen Herausforderungen zu berichten. Andernfalls drohen Unternehmen durch Greenwashing – vorsätzlich oder nicht – Geschäftschancen drastisch zu gefährden. In diesem Kontext ist Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Fähigkeit zur Analyse von Nachhaltigkeitsberichten zu einem wertvollen Werkzeug geworden, um Daten zu überprüfen. Aber auch um die gängigsten Fehler aus Nachhaltigkeitsreporting aufzudecken und zu vermeiden. In diesem Artikel teilen wir die wichtigsten 5 Best Practices, die wir aus der Analyse tausender Nachhaltigkeits-Reports mittels KI generieren konnten, um Unternehmen zu helfen, nicht in die Greenwashing-Falle zu tappen und stattdessen integer und wirkungsstark mit ihren Geschäftspartner:innen an der Klimatransformation zu arbeiten.

Klima-Reportings im Aufwind durch steigende Regulation

Die Bedeutung der Klimaberichterstattung für Unternehmen steigt exponentiell an. Dieser Anstieg ist nicht nur auf gesetzliche Anforderungen zurückzuführen, sondern vor allem auf die wachsende Relevanz von Klimaschutz in der Wirtschaft. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, nicht nur ihre eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch die ihrer gesamten Lieferkette. Schließlich entsteht hier der Großteil der Emissionen. Eine effektive Zusammenarbeit mit Lieferanten auf der Grundlage umfassender, klimarelevanter Daten ist der Schlüssel zum Erfolg. Genau hier kommt KI ins Spiel.

KI-Analysen von lieferantenspezifischen Klimadaten

Das Versenden von Fragebögen per E-Mail und das Jonglieren mit Excel-Tabellen, um klimarelevante Daten aus der Lieferkette zu sammeln, ist nicht nur zeitaufwendig, sondern kann auch zu fehlerhaften Informationen führen. Künstliche Intelligenz bietet hier eine neue Lösung. KI-Pipelines dienen als Automatisierungswerkzeug, um öffentlich verfügbare Daten aus den Nachhaltigkeitsberichten von Lieferanten zu sammeln und diese für geschäftsrelevante Entscheidungen nutzbar zu machen. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, rasch einen umfassenden Überblick über die Klimaleistung ihrer Lieferanten zu erhalten. Bei THE CLIMATE CHOICE konnten wir in Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen bereits umfangreiche Erfahrungen in der Anwendung von KI-Analysen für die Lieferketten-Dekarboniserung sammeln. Die Erkenntnisse aus diesen Lieferketten-Screenings werfen nicht nur ein neues Licht auf aktuelle Transparenzprobleme, sondern zeigen auch Lösungsansätze auf. Diese helfen Unternehmen, Lieferanten und Geschäftspartnern Vertrauen aufzubauen, Kundenanforderungen zu erfüllen und steigenden Regulationen gerecht zu werden.

Die 5 wichtigsten Best Practices für authentisches Klima-Reporting

  1. Präzise und kurz: Die Kommunikation von Klimazielen und -maßnahmen sollte knapp und präzise sein. Niemand will hunderte Seiten Text lesen, um eine entscheidende Zahl zu finden. Gleichzeitig lässt sich die KI nicht beirren, sie findet entsprechende Angaben und kann irreführende Formulierungen einfach als unglaubwürdig aufdecken. Daher ist es entscheidend, den eigenen Bericht klar und verständlich zu formulieren, damit die wichtigsten Informationen auf einen Blick erfasst und als glaubhaft eingestuft werden können.
  2. Spezifische Informationen: Tiefergehende Informationen sind unerlässlich. Wenn Sie über wissenschaftlich fundierte Klimaziele, extern validierte CO2-Emissionen oder umgesetzte Dekarbonisierungsmaßnahmen sprechen, bieten Sie detaillierte Erläuterungen. Andernfalls sind Ihre Aussagen nicht gestützt und halten so einer Reportingprüfung nicht stand – auch nicht, wenn diese durch KI durchgeführt wird. Klarheit und Präzision sind daher von größter Bedeutung, um unerwünschte Zweifel zu vermeiden.
  3. Transparente Offenlegung: Transparenz ist unerlässlich. Veröffentlichen Sie Ihre CO2-Emissionen für alle Scopes und Kategorien. Ja, das sind zwar eigene Zahlen, aber nur so zeigen Sie Ihre Professionalität und fördern das Vertrauen in Ihre Aussagen. Andernfalls sind Aussagen wie "Klimaneutrales Unternehmen”, "Klimafreundliches Produkt” oder "Emissionsarme Prozesse" – ohne die entsprechend validierte Emissionsberechnungen nach internationalen Standards – schnell als irreführend entlarvt.
  4. Gestützt durch klare Nachweise: Es führt alles auf einen Punkt: Jede Aussage in Ihrem Bericht muss durch solide Nachweise gestützt werden. Ob es um Erfolge bei der Emissionsreduzierung oder der Ausstellung von Klimazielen geht, die Dokumentation stärkt Ihre Glaubwürdigkeit. Zeigen Sie, wie Ihre Maßnahmen tatsächlich zu positiven Veränderungen führen. Ansonsten werden nicht nur ihre Geschäftspartner zweifeln, sondern auch KI-Analysen ihren Report als kritische Datenquelle markieren.
  5. Sorgfältige Datierung: Eine exakte zeitliche Erfassung von Planungs- und Umsetzungsphasen ist im Reporting unerlässlich. Denn geplant ist eben nicht umgesetzt. Die meisten Daten müssen jährlich aktualisiert werden, um aufzuzeigen, was seit der Zielsetzung in der Praxis umgesetzt und erreicht wurde. Aktualität ist entscheidend, um Ihr Klimaversprechen integer zu kommunizieren und über die Jahre nachvollziehbar zu machen. Eine KI findet spielend schnell heraus, wenn ihr Reportingjahr 2022 ist, aber sämtliche Emissionsangaben auf 2019 datiert sind.
Fazit

Die aufgeführten fünf Best Practices sind der Schlüssel, um Greenwashing zu vermeiden und stattdessen glaubwürdig ihre Maßnahmen zu kommunizieren. In einer Welt, in der Klimaschutz eine immer größere Rolle spielt, sind klare und authentische Klima-Reportings entscheidend. Unternehmen, die diese Praktiken als Leitfaden verwenden, werden in der Lage sein, ihre Klimaberichte auf ein höheres Niveau zu heben und ihr Engagement für das Klima gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und der KI glaubwürdig aufzuzeigen.





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