STAATLICHE FÖRDERUNG VON SYNTHETISCHEM METHAN GEFÄHRDET DIE DEKARBONISIERUNG DER INDUSTRIE
Ein breites Bündnis von Umweltverbänden fordert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf, synthetic Natural Gas (sNG), also synthetisches Methan, keinesfalls mit staatlichen Geldern zu fördern, um die deutschen und internationalen Klimaziele sowie die Dekarbonisierung der Industriesektoren nicht zu gefährden.
In der anstehenden Ausgestaltung der Klimaschutzverträge lobbyieren Branchenvertreter der Gaswirtschaft dafür, synthetisches Methan als grüne Technologie zu fördern. Gegen diese Entwicklungen wehrt sich das Bündnis entschieden. Mit einer etwaigen Entscheidung, synthetisches Methan beispielsweise über die Klimaschutzverträge zu fördern, wird die ökologische Glaubwürdigkeit von Förderinstrumenten in Frage gestellt und ein fatales Signal in Richtung der Industrie gesandt.
"Die bisherige Haltung der Bundesregierung, synthetisches Methan nicht über die Klimaschutzverträge zu fördern, ist richtig und sollte unbedingt beibehalten werden. Es ist energetisch und ökonomisch vollkommen ineffizient, blockiert den Wasserstoffhochlauf und ist ohne mehrfache Förderungen nicht konkurrenzfähig. Unternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass sich ihre Investitionen in den Infrastrukturausbau und in neue Technologien langfristig lohnen werden. Es wäre falsch, wenn Gelder für den dringend notwendigen Umbau zu einer CO2-freien Industrie jetzt wieder in fossile Geschäftsmodelle umgeleitet würden", sagt Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR).
Die Förderung von synthetischem Methan wäre ein großes Transformationshemmnis, da sie die nötigen Investitionen und Innovationen für den Umstieg auf erneuerbare Energien bremst. Statt mit Scheinlösungen und falschen Weichenstellungen die notwendige Transformation zu gefährden, sollten für die Industrie Kreislaufwirtschaftskonzepte, wie Vermeidung und das Recycling von Produkten, entwickelt und konsequent umgesetzt werden. Treibhausgasemissionen müssen drastisch und schnellstmöglich reduziert werden, daher muss die Bundesregierung heute die richtigen wirtschaftlichen Anreize setzen.
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