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THE STORY OF A NEW WORLD

Im Interview spricht der bekannte Filmemacher Carl-A. Fechner, B.A.U.M.-Preisträger von 2009, über sein neustes Projekt, darüber, wie er mit seinen Filmen Menschen zum Handeln motivieren will, und über die Herausforderungen umweltschonender Filmproduktion.

"Die 4. Revolution", "Power to Change" – Herr Fechner, Sie machen Filme, die mehr sind als Dokumentarfilme. Was ist Ihr Anliegen?

Unsere Filme sind erst einmal Entertainment, Kino im wahrsten Sinne des Wortes: Ich möchte Menschen damit glücklich machen. Aber natürlich hat auch der Impact für uns einen wichtigen Stellenwert. Wir sind die führende Impact-Film-Produktionsfirma in Deutschland. Wir wollen die Menschen, die unsere Filme sehen, mit auf eine Reise nehmen. Wir wollen Chancen und Perspektiven und Visionen für eine bessere, nachhaltigere Welt zeigen – und die Menschen zeigen, die dahinterstehen. Dieses Anliegen zieht sich durch mein ganzes Leben und Werk.

Bereits 2009 haben Sie für Ihre Arbeit und Ihr Engagement den B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie Medien erhalten. Worum geht es in Ihrem neusten Projekt?

Der Titel unseres aktuellen Projektes ist Programm: "The Story of a New World". Wir bieten eine ungewöhnliche Dramaturgie an: eine Mischung aus fiktionalen und dokumentarischen Elementen. In der Wahrnehmung handelt es sich zunächst um einen fiktionalen Film, einen Spielfilm mit einer mitreißenden Geschichte. Die dokumentarischen Elemente fallen auf den ersten Blick gar nicht auf. Es geht um eine harte Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn – eine spannungsreiche Familiensituation. Im Laufe des Films kommt es zu einer Veränderung, einem "inner change" im Sinne einer sogenannten Heldenreise. Heraus kommt das Bild einer Welt, wie sie sein könnte.

Sie können ohne ökologisches Hintergrundwissen in den Film reingehen. Wenn Sie rauskommen, davon bin ich überzeugt, sind Sie auf einer Reise mitgegangen, so dass Sie sich anschließen können an diese große Bewegung, die Welt zu gestalten: zu einer besseren Welt. Der Film ist verbunden mit einer Impact-Kampagne in 50 Ländern, die wir dezentral organisieren. Wenn Sie sich sozusagen nach dem Film die Tränen getrocknet haben, tritt ein örtlicher Aktivist auf die Bühne und fragt: Wie sieht denn unsere "Story of a New World" aus – in Bogotá, Wanne-Eickel oder Ouagadougou? Habt ihr Lust, da mitzumachen? Im Foyer werden dann weitere Aktionsmöglichkeiten gezeigt.

Vom Reden zum Handeln kommen, das ist unsere Absicht. Der Film spricht stärker als meine früheren Filme die Sprache der Länder des Globalen Südens. Er ist ein weltweites Projekt, durch das wir Aktivist:innen ein Instrumentarium in die Hand geben.

Wann können wir den Film sehen? Wie ist Ihr Zeitplan?

Leider sind wir ein Jahr hinter der Zeit. Das ist tragisch, denn es ist verbunden mit der Erkrankung unserer Co-Produzentin. Der Dokumentarteil ist bereits abgedreht – in acht Ländern auf vier Kontinenten – und geschnitten. Für die fiktionalen Szenen brauchen wir noch 12 Drehtage. Aber die Verzögerung werden wir aufholen. Im Sommer 2025 wird der Film herauskommen. Durch die Verzögerung ist leider auch eine Finanzierungslücke entstanden, die wir jetzt ausgleichen müssen. Wir suchen daher Unterstützer:innen. Diese können Tickets vorab kaufen – mit jedem Ticket erwerben sie automatisch vier Tickets für Menschen in Ländern des Globalen Südens –, können den Film sponsern oder als Investor einsteigen.

Ich sehe auch, dass die Beteiligung an einem solchen Projekt – egal in welcher Rolle auch immer – Menschen glücklich macht. Das erzeugt auch eine gute Grundstimmung im Team, weil alle das Gefühl haben, an etwas Sinnvollem mitzuwirken.

Wir suchen Unterstützer:innen für den Film selbst, aber auch für die dezentrale Impact- Kampagne. Da engagiert sich Maximilian Gege ganz stark. Es ist großartig, jemanden wie ihn an unserer Seite zu haben. Das macht mich sehr glücklich, das möchte ich an dieser Stelle auch sagen.

Mit Green Shooting legen Sie auch bei der Produktion Wert auf eine umweltfreundliche Arbeitsweise. Welche Maßnahmen setzen Sie um?

Green Shooting war in der Vergangenheit bei vielen leider oft eher Green Washing. Inzwischen ist der Begriff zunehmend geschützt. Bei uns ist das eine Frage der inneren Haltung: Schon seit Jahren agieren wir bei unseren Produktionen umweltschonend. Das ist auch ein großes Anliegen der Medienfördergesellschaft hier in Baden-Württemberg.

Welche konkreten Maßnahmen wir umsetzen? Zum einen maximaler Einsatz von E- Mobilität: Das bedeutet z.B., mit zwei Elektro-Bussen 6500 km nach Portugal zu fahren und zurück. Am Set gibt es nur vegetarisches und veganes Essen, wenn möglich regional und saisonal. Das ist für einige der Roadies eine Umstellung. Wir übernachten weitestgehend in Bio-Hotels, aber vor allem auf dem Land gibt es da noch Lücken. Die Energieversorgung läuft über Erneuerbare, also z.B. Kameras mit solargeladen Akkus. Das ist die größte Herausforderung. Bei uns gilt auch die Selbstverpflichtung, dass wir innerhalb der DACH- Länder nicht fliegen – auch der Chef nicht. Das sind nach Hamburg oder Berlin sechs Stunden Fahrt mit dem Zug oder mit meinem E-Auto. Daran kann man sich gewöhnen.

Vielen Dank, Herr Fechner, für diese Einblicke in Ihr Filmprojekt. Wir wünschen viel Erfolg!
 
Einen Einblick in Green Shooting bei fechnerMEDIA gibt es hier.

 





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