VIELFALT, GLEICHBERECHTIGUNG UND INKLUSION
Die Initiative "16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft" stellt ihren neunten Schritt vor: "Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion". Die Initiative informiert darüber, warum Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft so wichtig sind und welche Lösungen die Veranstaltungswirtschaft – als sechstgrößter Wirtschaftszweig – dazu beitragen kann.
Events wirken – genauso wie Werbung wirkt! Ob Live Aid oder die Global Citizen Festivals, die Klimakonferenz in Paris oder die aktuellen Demonstrationen für Vielfalt und Demokratie in ganz Deutschland – eines zeigen die vielfältigen Events ganz deutlich: Veranstaltungen können Menschen vereinen, begeistern, Ängste nehmen, Zuversicht geben und Menschen aktivieren. Mit Events erreicht die Veranstaltungswirtschaft Millionen von Menschen jedes Jahr und kann damit Nachhaltigkeit und die Lösungen erlebbar machen und positive soziale Kipppunkte erreichen. So wie nachhaltige Produkte den Menschen helfen einen nachhaltigeren Lifestyle zu leben, können Events helfen gemeinsam einen positiven Impact zu kreieren.
Nachhaltiges, regeneratives, klimaneutrales und kreislauffähiges Wirtschaften ist die Lösung, und die Veranstaltungswirtschaft kann einen großen Beitrag dazu leisten. Denn die Branche kann die nachhaltigen Lösungen testen, mit Events erlebbar machen und Millionen von Menschen erreichen. Die Branche kann mit jedem Event einen positiven Impact kreieren und positive soziale Kipppunkte erreichen. Künstler wie Coldplay, Billie Eilish, Radiohead, Massive Attack, Seeed, Joss Stone, Culcha Candela, Milky Chance, Jan Delay zeigen bereits Verantwortung und Lösungen.
Mit nachhaltigen Veranstaltungen inkl. Gleichberechtigung, Inklusion, kulturellem Austausch und positiven Botschaften kann die Gesellschaft wieder vereint werden und erkennen, warum eine Umstellung oder ein größerer Aufwand sinnvoll sind, wenn dadurch z.B. mit regenerativen Energien eine ungefährliche, umweltfreundliche und günstigere Versorgung in der Zukunft gesichert wird. Die Gesellschaft muss erkennen können, warum es sich lohnt, sich anzustrengen und Ängste vor Fremden zu überwinden. Nachhaltige Events können Verlustängste mildern und Raum geben für Vertrauen, Freude, Sicherheit und Kreativität.
Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment und Nachhaltigkeit in der Veranstaltungswirtschaft, ist Mitinitiator der 16-Steps-Initiative in Zusammenarbeit mit Meet Germany. Er sagt: "Wir müssen die Macht der Vielfalt nutzen! Strukturellem Rassismus und der Unterdrückung von Frauen und Menschen mit Einschränkungen, kann man nur dann erfolgreich entgegentreten, wenn man ebenfalls strukturell und ganzheitlich vorgeht. Deshalb sind Nachhaltigkeitsmanagementsysteme wie ISO und EMAS für die Wirtschaft so sinnvoll und für die Gesellschaft so wertvoll."
Denn diese Nachhaltigkeitsmanagementsysteme erreichen alle Stakeholder und bedingen eine Fortbildung aller Mitarbeiter:innen und eine kontinuierliche Verbesserung. Nachhaltigkeit wird dadurch zu einem Prozess, der die Themen Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion als gleichberechtigen Aspekt berücksichtigt wie die ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte. Dadurch wird demokratischen Denken und Handeln ebenfalls gestärkt.
"Unsere Branche bezieht mit dem Hashtag #LiveGegenRechts und mit der Kampagne 'We are many' klar Position und unterstützt die Organisator:innen der Bundesweiten Demonstrationen für Vielfalt und Demokratie", so Lohmann weiter. "Ich freue mich umso mehr darüber, dass wir in unserer Branche so erfahrene Expertinnen wie z.B. Claudia Verena Krause haben, die unseren Deep Dive für die Veranstaltungswirtschaft zum Thema Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion verfasst hat. Denn VOK DAMS macht als eine der international führenden Agenturen für Events und Live-Marketing deutlich: Am nachhaltigen Wirtschaften kommt keiner vorbei."
Für VOK DAMS, einer der führenden internationalen Agenturen für Events und Live-Marketing ist klar: ein nachhaltigeres Eventmanagement wird zukünftig Voraussetzung für Events sein. Die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Agentur beziehen sich dabei nicht allein auf ökologische und ökonomische Aspekte. Auch die soziale Dimension von Nachhaltigkeit wird von VOK DAMS in den Fokus gestellt. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt hat VOK DAMS ein klares Zeichen für Toleranz und Vielfalt gesetzt. Vor mehr als einem Jahr hat die Agentur bereits eine DE&I-Checkliste für Events veröffentlich und das dazugehörige Whitepaper "DE&I in Events" herausgebracht.
Claudia Krause, Head of CSR bei VOK DAMS, ist überzeugt: "Insgesamt ist DE&I in Events eine ethische Verpflichtung und eine strategische Entscheidung, die dazu beiträgt, erfolgreiche und nachhaltige Veranstaltungen zu schaffen. Durch die Förderung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion können Veranstaltungen zu Orten werden, an denen Menschen sich verbunden, geschätzt, inspiriert und sogar beschützt fühlen. Egal ob Public oder Corporate Event – Events können eine Grundlage für eine lebendige und vielfältige Kultur bereiten und so helfen, mehr Toleranz und Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu schaffen. Ein brandaktuelles Themenfeld."
DE&I in Events bedeutet, Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion aktiv zu fördern und sicherzustellen, dass sich jede Person willkommen und wertgeschätzt fühlt, unabhängig von ihren Merkmalen oder Hintergründen. Dies beinhaltet auch, dass alle Teilnehmenden die gleichen Chancen und den gleichen Zugang zu Ressourcen haben. Das kann sich auf Aspekte wie den Zugang zu Informationen, Sitzplätzen oder Networking-Möglichkeiten beziehen. Wenn diese Chancengleichheit gewährleistet ist, fühlen sich alle Gäste fair behandelt und haben die Möglichkeit, das volle Potenzial des Events zu nutzen. Dies schafft eine Atmosphäre der Inklusion und fördert das Gefühl der Zugehörigkeit.
Registrierung: Bei der Registrierung zu einem Event ist es wichtig, dass sich jeder Gast von Anfang an willkommen und respektvoll behandelt fühlt. Daher ist es ratsam, essenzielle Informationen bereits bei der Registrierung abzufragen. Das beinhaltet z.B. die Frage, ob Gäste eine Gebärdensprachdolmetscher:in oder Mobilitätshilfe benötigen oder ob sie Nahrungsmittelallergien haben. Aber auch individuelle Vorlieben und Identitäten sollten berücksichtigt werden, wie z.B. die Angabe bevorzugter Geschlechterpronomen für Namensschilder.
Kommunikation: DE&I in der Eventkommunikation bedeutet, sicherzustellen, dass sämtliche Formulierungen inklusiv und geschlechtergerecht sind. Dazu gehören u.a barrierefreie Kommunikationsmaterialien wie serifenlose Schriftarten und ausreichend große Schriftgrößen. Darüber hinaus sollten z.B. Informationen zur Barrierefreiheit des Veranstaltungsortes bereits in der Einladung kommuniziert werden und digitale Inhalte mit gängigen Hilfsmitteln wie Bildschirmlesegeräten kompatibel sein. Bilder auf der Webseite und in den sozialen Medien sollten Diversität ausstrahlen und eine Bildbeschreibung haben, um die Inklusivität weiter zu fördern.
Location: Inklusion geht über den bloßen Zugang zu barrierefreien Sanitäranlagen hinaus. Bei der Auswahl von Veranstaltungsorten sollte darauf geachtet werden, dass sie für alle zugänglich sind. Dies ist u.a. durch die Kennzeichnung von Toiletten als geschlechtsneutral oder das Vorhandensein rollstuhlgerechter WCs möglich. Parkplätze in der Nähe des Eingangs, breite Wege und angemessene Fluchtwege tragen z.B. zur Sicherheit bei. Ebenso wichtig sind hindernisfreie Wege, akustische Informationen und Unterstützung für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen. Die Einrichtung von Ruhebereichen kann außerdem die Aufmerksamkeit und Konzentration der Besucher während der Veranstaltung aufrechterhalten.
Catering: Beim Catering eines inklusiven Events werden verschiedene Speise- und Serviereinschränkungen wie koschere, halal, vegetarische, vegane, milchfreie und glutenfreie Optionen sowie Mahlzeiten für den Ramadan berücksichtigt. Die deutliche Kennzeichnung von Buffet-Speisen ermöglicht es allen Gästen, die für sie geeigneten Optionen auszuwählen. Eine vielfältige Getränkeauswahl einschließlich heißer und kalter, koffeinhaltiger und entkoffeinierter, alkoholischer und alkoholfreier Getränke sowie Wasserstationen im gesamten Veranstaltungsbereich tragen ebenfalls zu einem inklusiven Erlebnis und zur Zufriedenheit der Gäste bei.
Programm: Bei der Programmgestaltung zählt die Berücksichtigung von religiösen und anderen Verpflichtungen der Teilnehmenden (z.B. Feiertage, örtliche Schulzeiten), aber auch Faktoren wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Repräsentieren Redner:innen und/oder andere Personen mit einer aktiven Rolle eine breite Vielfalt an Geschlechtern, LGBTQ+-Status, nationaler Herkunft, Fähigkeiten, Geografie usw.? Besteht die Möglichkeit, dass sie als beleidigend empfunden werden könnten? Könnten sie als Aneignung betrachtet werden? Das sind nur einige Aspekte, die im Zusammenhang mit der Integration von DE&I in das Programm eines Events relevant sind.
Die Integration von DE&I-Prinzipien in Events bietet zahlreiche Vorteile. Sie stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert den Zusammenhalt unter den Teilnehmenden. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, die Zufriedenheit und das Engagement der Gäste zu steigern, was sich positiv auf den Erfolg der Veranstaltung auswirkt. Indem DE&I in allen Aspekten der Eventplanung und ?durchführung berücksichtigt wird, können Veranstalterinnen und Veranstalter sicherstellen, dass ihre Events für alle ein Erlebnis wird, das positiv und nachhaltig in Erinnerung bleibt.
Weitere Infos zur Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion auf der Website der Initiative.
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