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OCEAN CHANGE 2024

Arved Fuchs und sein Segelschiff Dagmar Aaen starten in ein neues Abenteuer für die Wissenschaft. Im neunten Jahr in Folge setzt der B.A.U.M.-Preisträger von 2012 seine Klima-Expeditionsreihe OCEAN CHANGE fort. Ziel der diesjährigen Etappe ist die Norwegensee (Europäisches Nordmeer) sowie die Bäreninsel zwischen Nordkap und Spitzbergen in der Barentsee (Arktischer Ozean).

Dabei soll die Dagmar Aaen als Ship of Opportunity (SOOP) dank modernster Technik wieder als Hub der Informationsübertragung eingesetzt werden. Meteorologische und ozeanographische Daten wie z.B. Salzgehalt, CO2-Sättigung und Temperatur des Oberflächenwassers können frei verfügbar in Echtzeit 24/7 auf der Plattform beluga.geomar.de nachverfolgt werden. Falls es das Wetter zulässt, sind auf See auch Kontaktaufnahmen mit den Deutschen Forschungsschiffen Merian, Heincke und Polarstern angedacht. Mit einer zehnköpfigen Crew an Bord wird auch die neue Etappe der OCEAN CHANGE eine spannende Reise in die Welt der Ozeanforschung. Start ist am 18. Juni in Kiel; Rückkunft im Heimathafen Flensburg wird wetterabhängig Mitte September sein.

Die OCEAN CHANGE-Initiative des B.A.U.M.-Mitglieds Arved Fuchs Expeditionen beschäftigt sich seit 2015 intensiv mit den Veränderungen in den Ozeanen und ihren Auswirkungen auf das Klima und die Küstenlandschaften. Das Citizen Science Projekt hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für den Schutz der Meere und des Weltklimas zu sensibilisieren und gleichzeitig wissenschaftliche Institute von Bord der Dagmar Aaen mit wichtigen Daten zu versorgen. In Zusammenarbeit mit dem GEOMAR Helmholtz- Zentrum für Ozeanforschung Kiel und dem Institut für Ostseeforschung Warnemünde werden die gesammelten Daten live auf die Plattform beluga.geomar.de übertragen. Zusätzlich werden per Satellit Daten für den Deutschen Wetterdienst erhoben, sowie Messbojen (sog. Drifter) ausgesetzt. Auch Interessierte können die Expedition live verfolgen: Videos vom Bordleben und weitere spannende Inhalte werden von einer professionellen Shorecrew für die verschiedenen Ausspielwege (Blog, Instagram, Facebook, TikTok, Podcast) konfektioniert. So sind vom aktuellen Standort samt Wetter bis zu wissenschaftlich relevanten Messdaten wieder alle bedacht.

Arved Fuchs, Botschafter des deutschen Komitees der aktuellen UN-Ozeandekade und Zeitzeuge des Klimawandels, widmet sein Leben seit über 40 Jahren dem Schutz der Polarregionen und der Ozeane. Mehr als 40.000 Seemeilen rund um den Atlantik und den Golfstrom (AMOC – Atlantic meridional overturning circulation) haben er und seine internationale Crew bereits mit dem eisgängigen Segelkutter Dagmar Aaen auf der OCEAN CHANGE-Expeditionsreihe zurückgelegt. "Auch das Europäische Nordmeer habe ich bereits mehrfach bereist – nur eben noch nicht im Namen der Wissenschaft. Besonders auf die oft außer Acht gelassene Bäreninsel freue ich mich besonders: Ich habe sie zuletzt 1991 angefahren und bin sehr gespannt, welchen Eindruck sie heute – gut dreißig Jahre später – macht", ordnet Expeditionsleiter Arved Fuchs OCEAN CHANGE 2024 ein.

"Die diesjährige Etappe ist nun schon die zweite Dagmar-Aaen-Expedition, die wichtige Daten zu den Einflüssen des überhitzten Atlantiks auf die Meeresumwelt erbringen wird. Die High-Tech- Messonden an Bord werden es uns Wissenschaftlern ermöglichen, küstennahe und sehr lokale Änderungen aufzuspüren. Gleichermaßen wird es sehr spannend sein, am Ende der Expedition die Fahrtroute als Ganzes zu betrachten und Verbindungen entlang der Route zu identifizieren. Das Meer ist ein Kontinuum – alles steht global mit allem in Verbindung – leider auch die menschgemachten problematischen Einflüsse wie Plastik, Überhitzung, Versauerung oder der Meeresspiegelanstieg", ergänzt der begleitende Physikalische Ozeanograf Dr. Johannes Karstensen vom GEOMAR in Kiel.

Arved keeps an eye on water

Ganz im Sinne von Citizen Science kommunizieren Fuchs und seine Crew während der aktuellen Etappe wieder niedrigschwellig über Klimaprojekte mit Bürgerbeteiligung. EyeOnWater etwa besteht aus einer App und einer Website. Mit der App können alle Nutzer einen Beitrag zur Wissenschaft leisten und Informationen über die Wasserfarbe von Süß- und Salzgewässern (Seen, Flüsse, Küstengewässer, Meere und Ozeane) liefern: Die Wasserfarbe ist ein Hinweis auf Leben (z.B. Algen) im Wasser. Die Messung wird an den zentralen Server gesendet, validiert und gespeichert, danach ist sie auf der EyeOnWater-Website sichtbar.





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