NETZWERK QUALITÄTSREPARATUR STÄRKT BERLINER "ZERO-WASTE-STRATEGIE"
Auf der neuen Online-Plattform www.repami.de finden Berliner:innen einen einfachen Zugang zu gewerblichen Reparaturbetrieben und ehrenamtlichen Reparaturcafés. Unter dem Motto "Reparieren statt Wegwerfen" können sie so die Lebensdauer ihrer Gebrauchsgegenstände verlängern. Unter den Projektbeteiligten ist das BAUM-Mitglied Berliner Stadtreinigung (BSR), die Handwerkskammer Berlin und die Stiftung anstiftung.
repami bietet Bürgerinnen und Bürgern eine
Übersicht über Berliner Handwerksbetriebe und Reparatur-Initiativen sowie deren
Angebote. Das Netzwerk vereint erstmalig einen großen Teil der kommerziellen
Reparaturbetriebe und ehrenamtlichen Reparaturcafés der Stadt zentral in einer
einzigen Plattform. Damit können sich Berlinerinnen und Berliner einfach über
Reparaturmöglichkeiten informieren und gezielt entscheiden, ob sie einen
gewerblichen Betrieb in Anspruch nehmen oder ihre Gebrauchsgegenstände lieber
in einem Reparaturcafé unter Anleitung von Ehrenamtlichen selbst reparieren
möchten. Insgesamt leisten kommerzielle und nicht-kommerzielle Anbieter in der Hauptstadt
derzeit hochgerechnet etwa 1,4 Millionen Reparaturen pro Jahr. Um diese Zahl
weiter zu erhöhen, soll deren Engagement durch das "repami"-Netzwerk
nachhaltig unterstützt werden.
Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und
Umwelt:
"Wenn ein Gegenstand defekt ist, entscheiden sich die Menschen oft zu
schnell dafür, ihn wegzuwerfen und durch ein neues Produkt zu ersetzen. Das ist
zum einen schade um das Geld und verursacht zum anderen mehr Abfall. Deshalb
freue ich mich sehr, heute gemeinsam mit den Projektbeteiligten die digitale
Plattform 'repami' vorzustellen. Hier finden wir eine breite Übersicht der
Berliner Reparaturbetriebe und -initiativen mit ihren Angeboten und Möglichkeiten
sowie viele nützliche Informationen zum Thema Reparatur. Also statt einfach
wegzuwerfen lieber einfach reparieren lassen."
Stephanie Otto, BSR-Vorstandsvorsitzende:
"Als Partnerin der 'Zero-Waste-Stadt' Berlin leisten wir mit 'repami'
einen wesentlichen Beitrag, um die Kreislaufwirtschaft zu transformieren und
wertvolle Ressourcen zu schonen. Wenn wir unsere Elektrogeräte, Möbel,
Kleidungsstücke und Herzensgegenstände durch qualitätsvolle Reparaturen länger
nutzen, lassen sich große Mengen Rohstoffe und Energie einsparen. Mit 'repami'
möchten wir es den Berlinerinnen und Berlinern einfacher machen, dieses enorme
Potenzial auszuschöpfen und gemeinsam einen wichtigen Schritt von der
Wegwerfmentalität hin zu mehr Reparatur und Nachhaltigkeit zu gehen."
Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin:
"In Deutschlands privaten Haushalten werden reparaturbedürftige Produkte
oftmals vorschnell weggeworfen, anstatt ihnen ein zweites Leben zu schenken.
Der Königsweg zu längerer Produktnutzung ist die Reparatur. Diese Praxis
bewahrt wertvolle Ressourcen und reduziert Abfall in Zeiten des so notwendigen
Klimaschutzes. Mit der Berliner Online-Plattform 'repami' schaffen wir eine
unkomplizierte Vernetzung zwischen Kundschaft und seriösen Handwerksbetrieben.
Das Netzwerk leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur
Stärkung des Handwerks in unserer Stadt."
Linn Quante, anstiftung:
"Seit zehn Jahren koordinieren wir das 'Netzwerk Reparatur-Initiativen',
in dem wir bundesweit ehrenamtliche Reparaturcafés beraten und vernetzen. Diese
Erfahrung bringen wir jetzt lokal in Berlin ein, um eine starke Allianz aus
Abfallwirtschaft, gewerblichen Reparaturdienstleistern und der
zivilgesellschaftlichen Reparierbewegung zu fördern. Selbst reparieren stärkt
die Selbstwirksamkeit und schützt Ressourcen – aber auch reparieren lassen ist
ein Beitrag zur Nachhaltigkeit."
Die Entwicklung von "repami" erfolgte im Rahmen
des vom Land Berlin unterstützten Projekts "Netzwerk Qualitätsreparatur",
dessen Ziel die Umsetzung lokaler Maßnahmen zur Förderung der Reparatur von
Gebrauchsgegenständen ist. Dies stellt einen wichtigen Schritt in der
landesweiten "Zero-Waste-Strategie" dar, weil durch die Weiternutzung
der reparierten Produkte Abfälle vermieden, Ressourcen geschont und CO2-Emissionen
reduziert werden. Gleichzeitig wird auch der neuen EU-Richtlinie zum "Recht
auf Reparatur" Rechnung getragen: Diese soll es Verbraucherinnen und
Verbrauchern leichter machen, durch die Reparatur von defekten Geräten Kosten
zu sparen. Außerdem sollen mit der Richtlinie die europäische
Kreislaufwirtschaft gefördert und die Ziele des nachhaltigen Konsums im Sinne
des europäischen Green Deals unterstützt werden.
Neben der BSR, die als sogenannte Konsortialführerin für das
Gesamtprojekt verantwortlich zeichnet, sind die Handwerkskammer Berlin und die
gemeinnützige Stiftung anstiftung am Netzwerk Qualitätsreparatur "repami"
beteiligt. Die Handwerkskammer bildet hierbei die Schnittstelle zu den
gewerblichen Reparaturbetrieben in Berlin und legt zudem für Reparaturbetriebe
einen Qualitätsstandard für die Aufnahme in das Netzwerk fest. Die Stiftung
anstiftung, die als gemeinnützige Organisation gezielt das Selbermachen
fördert, übernimmt in Zusammenarbeit mit dem BUND Berlin die Einbindung in die
ehrenamtlichen Reparaturcafés.
In den kommenden Monaten wollen die Projektbeteiligten
weitere innovative Konzepte zur Förderung von Reparaturen entwickeln und
verschiedene Maßnahmen wie öffentlichkeitswirksame Kampagnen, Veranstaltungen
und Vernetzungstreffen umsetzen. Ziel ist es, möglichst viele qualifizierte
Mitglieder für das Netzwerk "repami" zu gewinnen und das positive
Image des Themas Reparatur weiter zu steigern.
NACHRICHTEN UNSERER MITGLIEDER