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BERTRAM VERHAAG - DENKMAL-FILM VERHAAG GMBH

Bertram Verhaag, Jahrgang 1944, studierte Soziologie und Volkswirtschaft. Anschließend arbeitete er drei Jahre lang als freier Mitarbeiter im Stadtentwicklungsreferat München. 1975 schloss er sein Studium an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen ab, um sich fortan Dokumentarfilmen zur demokratischen Kultur und „Erziehung" im weitesten Sinne zu widmen.

Hierzu gründete Bertram Verhaag 1976 gemeinsam mit Claus Strigel und Walter Harrich DENKmal-Film. Seither produzierte er als Geschäftsführer, Produzent und Regisseur rund 130 Filme für Kino und Fernsehen, darunter acht abendfüllende Kinoproduktionen. Kompro­misslos setzt sich Bertram Verhaag in seinen Produktionen mit einer großen Vielfalt sozialer, ökologischer und umweltpolitischer Themen auseinander.

Im Mittelpunkt seiner Filme stehen Menschen, die sich bei gesellschaftlichen Fragen mutig, scharfsinnig und engagiert einsetzen. So möchte Bertram Verhaag auch seinem Publikum Mut machen, sich nicht tatenlos dem Dogma „Da kann man doch sowieso nichts machen!" zu unterwerfen, sondern mehr Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt zu übernehmen.

Bertram Verhaag versuchte von Anfang an, stets mehrere Filme zu einem Themenbereich zu realisieren. In den letzten Jahren beschäftigte er sich in zehn Filmen mit dem Thema Gentechnik. Der 2004 erschienene Dokumentarfilm „Leben außer Kontrolle" wurde in wenigen Monaten zum Klassiker. Eine Reise um die Erde führt dem Zuschauer vor Augen, was Gentechnik in der Landwirtschaft bedeutet. Der Film zeigt, dass Gentechnik keineswegs eine Weiterentwicklung der konventionellen Züchtung, sondern ein bedeutendes Risiko darstellt. Privatpersonen, Jugendorganisationen, Schulen, Umweltverbände und politische Parteien setzen den Film seit seinem Erscheinen als Informations- und Motivationsfilm ein – in Bayern und Österreich inklusive pädagogischem Informations- und Schulmaterial.

2011 lief Bertram Verhaags neuester Film über die Gentechnik, „Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes", sehr erfolgreich in den deutschen und österreichi­schen Kinos. Der dokumentarische Thriller über die Freiheit der Wissenschaft präsentiert exemplarisch das Schicksal von Forschern im Bereich Gentechnik. So wird gezeigt, wie Wissenschaftler nach der Veröffentlichung von kritischen Artikeln zur Gentechnik in ihrer wissenschaftlichen Karriere stark beeinträchtigt und ihnen Forschungsmittel entzogen wurden. Der Film verdeutlicht die große Gefahr für Meinungsfreiheit und Demokratie, die dadurch entsteht, dass 95 Prozent der Wissenschaftler im Bereich Gentechnik ihre finan­ziellen Mittel aus der Industrie erhalten.

Viele Menschen wurden durch die Gentechnik-Filme von Bertram Verhaag ermutigt, sich politisch und gesellschaftlich zu engagieren. „Leben außer Kontrolle" regte die Gründung von „Zivilcourage", einer Bürgerbewegung von Bauern und Städtern gegen Gentechnik, an und gab den Anstoß für die (bald) flächendeckenden gentechnikfreien Regionen.

Anknüpfend an die bisherigen Erfolge wird zurzeit ein weiterer Kinofilm zur Gentechnik, „Code of Survival – oder das Ende der Gentechnik", vorbereitet. In diesem konfrontiert Bertram Verhaag Menschen, die dem Boden mit Respekt begegnen, mit der dauerhaften Zerstörung von gesunder, frucht-bringender Erde.

Ein weiterer Schwerpunkt von Bertram Verhaags gegenwärtiger Arbeit liegt auf Filmen zur nachhaltigen Landwirtschaft. Er stellt dem Zuschauer Menschen vor, die Lebensmittel ökolo­gisch, ganzheitlich und nachhaltig produzieren und andere Menschen durch ihr Verhalten zum Nachdenken anregen und zum Handeln ermutigen. „Der Bauer der das Gras wachsen hört" ist der bereits fünfte Film in dieser Reihe. Er wurde mit neun Preisen ausgezeichnet, u.a. als „bester ökologischer Film 2010". Der Dreh von „The Farmer and his Prince", der neuesten Produktion zum Thema, wurde kürzlich abgeschlossen.

Frühere Filme wandten sich u.a. dem Thema Atomenergie und Demokratie zu. Sie beschäf­tigten sich hauptsächlich mit der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Der bekannteste Film dieser Reihe ist „Spaltprozesse". Der Titel spielt darauf an, dass sich nicht nur der Atomkern spaltet, sondern dass auch die Bevölkerung in Befürworter und Gegner von Atom­anlagen geteilt ist. Die Filme zur Atomenergie hatten Anteil an der Schließung von Wackersdorf und dem greifbaren Ende der Atomkraft-Nutzung.

Bertram Verhaag zeigt, dass es trotz Quotendruck möglich ist, einem breiten Publikum über Kino und TV Dokumentarfilme zu präsentieren, die die Zuschauer nicht mit Informationen überhäufen, sondern die eine Identifikation mit den Protagonisten erlauben. Seinen Erfolg unterstreichen über 70 Preise, u.a. der Columbus Institute for Contemporary Journalism Award, der Accolade Award, der Salus Journalistenpreis, der Goldene Luchs, der Environ­mental Great Prize und der Publikumspreis NaturVision.

Mit seinen Filmen informiert Bertram Verhaag über Nachhaltigkeitsthemen. So motiviert er durch seine Arbeit zu mehr Nachhaltigkeit, Naturschutz und gesellschaftlichem Engagement. In Anerkennung dieser Leistung erhält Bertram Verhaag den B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie „Medien und Kunst".





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