ALEXANDER OTTO - ECE PROJEKTMANAGEMENT G.M.B.H. & CO. KG
Alexander Otto, Jahrgang 1967, ist seit dem Jahr 2000 Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG mit rund 3.300 Mitarbeitern. Die ECE ist der europäische Marktführer bei der Entwicklung und dem Management innerstädtischer Shopping-Center. Nach dem Abitur in Oxford studierte Alexander Otto an der Harvard University und der Harvard Business School. 1994 stieg er als Development Manager bei der ECE ein.
Als CEO des Familien-Unternehmens hat er die Themen Umweltschutz und Nachhaltige Entwicklung zur Chefsache erklärt. Sein Motto: Nachhaltigkeit mit all ihren Facetten als ökonomische Chance begreifen und ökonomische, soziale und ökologische Ziele im Einklang miteinander verfolgen.
Ein wesentliches Merkmal seiner Geschäftspolitik ist die auf Langfristigkeit ausgerichtete Unternehmensphilosophie, die bereits sein Vater Werner Otto verfolgt hat. Langfristige und dauerhafte Investitionen stehen im Mittelpunkt jeglicher Entscheidung. Das Unternehmen begreift sich nicht nur als Projektentwickler, sondern verbleibt als Vermieter und Manager langfristig am Standort. Dieser dauerhaften Verantwortung soll Rechnung getragen werden.
Unter Alexander Ottos Führung wurden Themen wie Ressourcenschutz und Energiesparen zu einem der wesentlichen Unternehmensziele erklärt. Insbesondere in den Bereichen Licht und Kühlung wird mit Hilfe innovativer Technologien und Sensibilisierung der Mieterpartner an gemeinsamen Lösungen gearbeitet. Innovative Lichtkonzepte, intelligente Luftmengensteuerung und zukunftsweisende Mobilitätskonzepte sind dabei Schwerpunkte der aktuellen Arbeit. Seit 2007 wurden alle nationalen Center der ECE sukzessive auf Ökostrom umgestellt, was zu erheblichen CO2-Einsparungen führt.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der ECE sowohl in der Planung und Realisierung neuer Center als auch im Gebäudebestand eine bedeutende Rolle. So hat ein Expertenteam der ECE im Auftrag von Alexander Otto gemeinsam mit der Technischen Universität Karlsruhe 2010 das erste Handbuch "Nachhaltige Shopping-Center" herausgebracht. In dieses Handbuch sind fast 50 Jahre Erfahrung der ECE bei der Planung und dem Bau von Shopping-Centern eingeflossen. Das zweite Handbuch "Nachhaltiges Betreiben von Shopping-Centern" mit dem Fokus auf Bestandsgebäuden ist eine Ergänzung zum ersten Handbuch und bietet den Center Managern und Technical Managern vor Ort eine Hilfestellung und praktische Handlungsempfehlung anhand von Best-Practice-Beispielen für den nachhaltigen Betrieb von Shopping-Centern. Neben der Sensibilisierung der Mitarbeiter in den Centern soll das Handbuch zu einem einheitlichen Umweltstandard in allen ECE-Centern beitragen. Durch den konsequenten Einsatz der Nachhaltigkeitshandbücher konnten bereits 20 Objekte der ECE von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und zwei Objekte nach der Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM) zertifiziert werden.
Zudem hat Alexander Otto aktuell das Forschungsprojekt KEES (Konzepte für ein Energie- und Emissionsoptimiertes Shopping-Center) ins Leben gerufen, in dessen Rahmen in Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz und der Technischen Universität Karlsruhe untersucht wird, mit welchen Möglichkeiten künftig ein energie- und emissionsoptimiertes Shopping-Center gebaut bzw. im Bestand umgebaut werden kann.
Nachhaltigkeit ist für Alexander Otto auch im Bereich der Mitarbeiterführung ein entscheidender Aspekt. In einem intensiven Diskussionsprozess erarbeiteten die Mitarbeiter der ECE unter seiner Führung 2012 acht Grundwerte. Nachhaltigkeit steht dabei an zentraler Stelle. Um die Werte nachhaltig im Unternehmen zu verankern, werden sie in Führungskräftetrainings und in den Mitarbeiter-Dialogen immer wieder thematisiert. Gerade für die ECE als Familienunternehmen hat die Familie einen hohen Stellenwert. Daher unterstützt das Unternehmen seine Mitarbeiter mit gezielten Maßnahmen wie einem Kinderbetreuungszuschuss, der kostenlose Nutzung des PME Familienservice, Home-Office-Möglichkeiten, der Einrichtung eines Eltern-Kind-Büros, Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Jobsharing-Modellen dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Die Gründung eines mit externen Experten besetzten Nachhaltigkeitsbeirats bei ECE hat dazu geführt, dass der Branchenverband ZIA derartige Strukturen in seine Empfehlungen für alle Unternehmen mit aufgenommen hat. Mit Hilfe von Nachhaltigkeitskongressen, Nachhaltigkeitsschmieden mit den Mieterpartnern, Kundenbefragungen und Umfragen bei Investoren steht das Unternehmen in einem intensiven Dialog mit seinen Stakeholdern. Als Chairman des European Advisory Boards des International Council of Shopping Center (ICSC) hat Alexander Otto Nachhaltigkeit auch hier zu einem Kernthema gemacht. Auf seine Anregung hin wurde eine spezielle Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit wieder belebt und es wurden entsprechende Aktivitäten gestartet.
Alexander Otto hat gleich drei Stiftungen gegründet, mit denen er sich, auch über sein Unternehmen ECE, auf unterschiedliche Weise für die Gesellschaft engagiert. Die Unternehmensstiftung "Lebendige Stadt" beschäftigt sich mit der Wiederbelebung europäischer Innenstädte. Mit der Alexander Otto Sportstiftung fördert er insbesondere den Hamburger Jugend- und Behindertensport. Die Dorit und Alexander Otto Stiftung unterstützt vor allem medizinische und kulturelle Projekte, wozu die umfangreiche Modernisierung der Hamburger Kunsthalle und die Sanierung der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen zählen.
Für seinen Einsatz wurde Alexander Otto vielfach öffentlich gewürdigt: 2007 wurde er mit der Alfred-Toepfer-Medaille für seine Verdienste um die Stadtentwicklung in Hamburg ausgezeichnet. 2011 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande und es wurde ihm als Führungskraft 2011 der Leadership Award des Urban Land Institute (ULI) Germany verliehen.
In Anerkennung seines ganzheitlichen Engagements für Nachhaltigkeit erhält Alexander Otto den B.A.U.M. Umweltpreis 2014 in der Kategorie "Großunternehmen".
Die Angaben zur Organisation beziehen sich jeweils auf den Zeitpunkt der Preisverleihung.