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JANE GOODALL, PH.D., DBE - THE JANE GOODALL INSTITUTE

Fast alles, was wir heute über das Leben und Verhalten von Schimpansen wissen, fand Jane Goodall, Ph.D., DBE, heraus. Die heute 80-Jährige ist die bekannteste Aktivistin, die sich für diese Menschenaffen und den Erhalt ihrer Umwelt einsetzt.

1957 reiste die damalige Sekretärin zum ersten Mal nach Afrika. 1960 begann sie mit der Beobachtung von Schimpansen im Gombe-Nationalpark in Tansania. So sollten Rück­schlüsse auf das Verhalten der Frühmenschen gezogen werden. Jane Goodalls Methodik stellte alle bisherigen Forschungsansätze auf den Kopf: Sie versteckte sich nicht vor den Menschenaffen, wie andere Forscher es taten. Sie lebte mit den Schimpansen zusammen und war nach einigen Jahren selbst Teil der Gruppe. So bekam sie völlig neue Einblicke. Heute ist diese Form als "teilnehmende Beobachtung" bekannt und revolutionierte die Forschung über Primaten. Jane Goodall entdeckte, dass Schimpansen Fleisch fressen, Werkzeuge herstellen und benutzen, eine differenzierte Sprache haben und sogar Kriege führen. Theorien, denen zufolge Charakteristika wie Vernunft und Gefühle nur Menschen vorbehalten sind, widerlegte sie grundlegend. Auch ohne Universitätsabschluss promovierte Jane Goodall 1965 mit einer Ausnahmegenehmigung an der Universität Cambridge.

Nachdem Jane Goodall die längste Feldstudie über Primaten in der Wissenschafts­geschichte durchgeführt hatte, beschloss sie, ihre Feldstudien zu beenden und sich statt­dessen zukünftig für den Erhalt der Umwelt und das Leben der Schimpansen einzusetzen. 1977 gründete die Verhaltensforscherin das Jane Goodall Institute for Wildlife Research, Education and Conservation, das sich mit inzwischen weltweit 27 Büros für den respekt­vollen Umgang des Menschen mit der Natur einsetzt. Jane Goodall merkte, dass sie die Verfolgung der Schimpansen und die Zerstörung von deren Lebensraum nicht nur vor Ort bekämpfen musste, sondern dass die Quellen für die Umweltzerstörung in Afrika häufig in den Industrienationen zu finden sind. "Es macht keinen Sinn, auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen an unbegrenztes Wachstum zu glauben", so ihr Credo. Nach einer über 20-jährigen Phase der aktiven Forschung wurde aus der engagierten Wissenschaftlerin eine resolute Umweltaktivistin.

Gemeinsam mit Schülern rief Jane Goodall außerdem die Aktion "Roots & Shoots" (Wurzeln und Sprösslinge), ein globales, ökologisches und humanitäres Jugendprogramm, ins Leben. Ziel ist es, Jugendliche zu motivieren, mehr über die brennenden Herausforderungen in ihren Gemeinden, ihrem Lebensalltag und in ihrer konkreten Umwelt zu erfahren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu deren Lösung beizutragen. Kinder und Jugendliche lernen in einer "Roots & Shoots"-Gruppe, eigene Projekte zu initiieren und durchzuführen. Heute gibt es bereits mehr als 10.000 "Roots & Shoots"-Gruppen in fast 130 Ländern. Durch das aktive, internationale Netzwerk des "Roots & Shoots"-Programms liegt die besondere Chance darin, Verständnis und Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen, Ländern, ethnischen Gruppen und sozialen Schichten zu fördern. Der Austausch über die jeweilige Arbeit ver­mittelt anschaulich, was nachhaltige Entwicklung konkret in der jeweiligen Region bedeuten kann.

Jane Goodall erhielt für ihre Arbeit eine Vielzahl von Preisen, unter anderem den Global 500 Award des United Nations Environment Programme (UNEP) und einen Bambi in der Kategorie "unsere Erde". Sie ist Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) und wurde anlässlich des Umwelthauptstadt-Jahrs 2011 zur Hamburg-Botschafterin ernannt.

In Anerkennung ihrer Verdienste als Primatenforscherin, Umweltaktivistin und UN-Friedens­botschafterin erhält Jane Godall den Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreis 2014.



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