PROF. DR.-ING. HANS-JOSEF ENDRES - IFBB – INSTITUT FÜR BIOKUNSTSTOFFE UND BIOVERBUNDWERKSTOFFE AN DER HOCHSCHULE HANNOVER
Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres, Jahrgang 1966, ist seit 1999 Professor an der Hochschule Hannover. Er ist Leiter des dortigen IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe sowie des HOFZET – Anwendungszentrum für Holzfaserforschung des Fraunhofer-Wilhelm-Klauditz-Instituts WKI.
Nach dem Studium des Maschinenbaus mit der Vertiefungsrichtung Werkstoffwissenschaft hatte Hans-Josef Endres verschiedene Positionen in Industrieunternehmen inne. Vor seinem Wechsel an die Hochschule Hannover war er Bereichsleiter bei der ThyssenKrupp AG. 2011 gründete er als Konsequenz seiner immer umfangreicheren Forschungsaktivitäten das IfBB, das er seitdem leitet. Zusätzlich übernahm er 2012 die Leitung des HOFZET.
Die Forschungsgebiete von Professor Endres sind Biopolymere, faser- und naturfaserverstärkte Verbundwerkstoffe sowie Kunststofftechnik. Mit dem Thema Biokunststoffe beschäftigt er sich seit nahezu 25 Jahren. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und zahlreicher weiterer Veröffentlichungen sowie Leiter verschiedener wissenschaftlicher Tagungen. Innerhalb seines Forschungsgebiets der biobasierten Werkstoffe ist Professor Endres ein anerkannter Experte.
Auch während seiner Tätigkeit in der Industrie blieb er diesem Thema treu. So entwickelte er 1991–1997 nachhaltige Verpackungen aus Papier und Biokunststoffen mit innovativen Beschichtungsverfahren.1997–1999 beschäftigte er sich mit dem Einsatz von biobasierten Kühl- und Schmierstoffen auf Pflanzenölbasis zur Blechherstellung und mit nachhaltigen Kunststoffbeschichtungsverfahren.
Als Professor der Hochschule Hannover etablierte Hans-Josef Endres eine umfangreiche Hochschulforschung im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe und baute hierzu verschiedene Diplom-, Bachelor- und Master-Studiengänge auf. Auch außerhalb der Hochschule engagiert er sich als Wissenschaftler und Referent für „sein" Thema. Es ist ihm ein Anliegen, sachlich über die Potenziale von nachhaltigen, biobasierten Werkstoffen aufzuklären: „Es sollte nicht vergessen werden, dass nachfolgende Generationen darauf angewiesen sind, dass wir uns möglichst nachhaltig verhalten und nicht zu viele Bürgschaften für die Zukunft aufnehmen. Diese soziale Verantwortung betrifft uns alle. Ich bin bestrebt, das Bewusstsein dafür weiter zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Dazu nutze ich meine wissenschaftliche Arbeit und akademische Expertise, um – weit weg von ideologisierter Hysterie – mit wissenschaftlich belast- und belegbaren Informationen und Erkenntnissen zu den Themen nachhaltige Werkstoffe sowie Land- und Ressourcenverbrauch zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe und biogener Reststoffe zu informieren und entsprechende Umdenkprozesse anzuregen."
Professor Endres gehört u.a. dem wissenschaftlichen Beirat von 3N – Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe sowie dem Vorstand des Wissens- und Innovations-Netzwerks Polymertechnik e.V., Laatzen, an. Zudem ist er Mitglied diverser Fach- und Branchenverbände wie der AVK Industrievereinigung verstärkte Kunststoffe oder dem ZIM-Netzwerk für Hybridgarne. Bei B.A.U.M. ist er Mitglied des Kuratoriums Wissenschaft.
Für seine Forschung wurde er 2012 mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen und dem Bioplastics Award ausgezeichnet. Außerdem erhielt er eine Forschungsprofessur, die es ihm ermöglicht, seine Lehrtätigkeit für drei Jahre zu reduzieren und sich noch stärker auf seine Forschungsarbeiten zu Biokunststoffen zu konzentrieren.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres hat sich zum Ziel gesetzt, durch seine Forschungs- und Bildungstätigkeit in Fachkreisen, in der Öffentlichkeit und insbesondere auch bei der jungen Generation zu einer sachlichen Diskussion um Biokunststoffe beizutragen und einen Umdenkungsprozess hin zu einer positiven Bewertung dieser Materialien anzustoßen. Für sein Engagement erhält er den B.A.U.M.-Umweltpreis 2015 in der Kategorie „Wissenschaft".
Die Angaben zur Organisation beziehen sich jeweils auf den Zeitpunkt der Preisverleihung.