GANZHEITLICHES MANAGEMENT VON ENERGIE- UND RESSOURCENEFFIZIENZ IN UNTERNEHMEN (MERU)
Während in den vergangenen Jahren wichtige Erkenntnisse zu Rebound-Effekten im Konsum gewonnen werden konnten, wurden solche Effekte in der Produktion bzw. innerhalb von Unternehmen bisher kaum erforscht. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des MERU-Projektes, Rebound-Effekte in Unternehmen konzeptionell und empirisch zu untersuchen und Empfehlungen für Wirtschaft und Politik zu entwickeln.
Die ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten stehen unter Druck. Dazu tragen die gegenwärtigen Konsum- und Produktionsmuster maßgeblich bei. Zwar konnte die Energie- und Ressourceneffizienz in den letzten Jahren durch Innovationen beachtlich gesteigert werden. Allerdings sank der absolute Energie- und Rohstoffverbrauch nicht im nötigen Umfang. Einer der Gründe dafür ist der sogenannte "Rebound-Effekt".
Damit ist eine Zunahme des Verbrauchs von Energie oder Ressourcen gemeint, die als Nebenwirkung von Effizienzsteigerungen eintreten kann – beispielsweise, wenn durch höhere Effizienz Verbrauchskosten sinken und das eingespartes Geld für neue Güter oder Investitionen eingesetzt wird. Diese benötigen ihrerseits Energie und Materialien. Der Rebound-Effekt kann effizienzbedingte Verbrauchsminderungen teilweise oder sogar vollständig zunichtemachen.
Während in den vergangen Jahren wichtige Erkenntnisse zu Rebound-Effekten im Konsum gewonnen werden konnten, wurden solche Effekte in der Produktion bzw. innerhalb von Unternehmen bisher kaum erforscht. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des MERU-Projektes, Rebound-Effekte in Unternehmen konzeptionell und empirisch zu untersuchen und Empfehlungen für Wirtschaft und Politik zu entwickeln.
In einem ersten Schritt werden die konzeptionellen Grundlagen erarbeitet. In der Folge werden Praxiseinblicke gewonnen durch:
- vergleichende Fallstudien in zehn Unternehmen
- umfassende Befragung von KMU und Großunternehmen
- Praxisdialog mit Unternehmen
Darauf aufbauend entwickelt das Projektteam Strategien und Methoden, um Rebound-Effekte in Unternehmen zu identifizieren, ganzheitlich zu managen und zu mindern. Zum Abschluss des Projektes werden praktische Empfehlungen für Unternehmen, für die öffentliche Hand und die Wissenschaft vorgestellt.
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung" gefördert. Das Projektteam besteht aus dem Öko-Institut, dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, dem Centre for Sustainability Management der Leuphana Universität Lüneburg, der Data Center Group und BAUM Darüber hinaus sind die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF), die baden-württembergische Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz (Umwelttechnik BW) und zehn Unternehmen unterschiedlicher Branchen als Praxispartner ins Projekt eingebunden.
Ansprechpartner zum Thema:
martin.oldeland@baumev.de