Der deutsche Mittelstand gilt als tragende Säule der Wirtschaft. Familiengeführte Unternehmen, technologiegetriebene Spezialisten, regionale Hidden Champions – sie beschäftigen Millionen, exportieren weltweit, tragen Verantwortung für Ausbildung, Innovation und Nachhaltigkeit. Und doch geraten viele von ihnen zunehmend unter Druck. Inflation, steigende Zinsen, volatile Energiepreise, geopolitische Unsicherheiten und ein immer drängenderer Fachkräftemangel wirken wie ein permanenter Stresstest. Hinzu kommt eine massive Investitionszurückhaltung: nicht aus Mangel an Ideen, sondern weil der Weg zur Umsetzung zu komplex geworden ist. Die Herbststudie 2024 der DZ BANK belegt diese Entwicklung eindrücklich: Die Verschuldung im Mittelstand liegt auf einem Zehnjahreshoch (368,3 Prozent), während gleichzeitig die Investitionsbereitschaft stagniert. Besonders auffällig: Die wirtschaftliche Erholung ist 2024 weitgehend ausgeblieben – trotz politischer Programme und Milliarden an verfügbaren Fördermitteln.
Die paradoxe Situation des Mittelstands
Während auf kommunaler, nationaler und europäischer Ebene zahlreiche Förderprogramme aufgelegt wurden – für Digitalisierung, Energieeffizienz, nachhaltige Produktion, Forschung oder Gebäudesanierung – bleiben ihre Nutzung und die Synergien begrenzt. Warum?
Viele Programme sind unübersichtlich, überreguliert, schwer zugänglich und inhaltlich nicht vernetzt. Sie umfassen lange Förderrichtlinien, technische Anhänge, wechselnde Fristen und komplexe Anforderungen. Selbst für gut organisierte Unternehmen ist es schwierig, durch diese Landschaft zu navigieren oder auch Synergien zwischen verschiedenen Förderinstrumenten zu erkennen. Besonders kritisch ist, dass gerade jene Unternehmen, die Unterstützung besonders brauchen, oft am schwersten an sie herankommen.
Förderlogik neu gedacht
Genau an diesem Punkt setzt grant.AI an, eine neu gestaltete SaaS-Lösung – nicht als weiteres Beratungshaus, sondern als neu gedachte digitale Dienstleistung, die menschliche und maschinelle Intelligenz miteinander kombiniert. Entwickelt von einem Netzwerk aus führenden Finanzierungsexperten, Unternehmern, Softwareentwicklern und KI-Architekten folgt grant.AI der Ambition, als digitale Infrastruktur für förderfähige Investitionen der Unternehmensstandard zu werden. Die Grundidee ist einfach: Bürokratie darf nicht länger Wachstum verhindern; Technologie muss dort eingreifen, wo Komplexität blockiert.
grant.AI digitalisiert den gesamten Förderprozess von der Analyse bis zur Auszahlung und überführt ihn in einen strukturierten, einfach nachvollziehbaren Ablauf. Die Plattform funktioniert in drei zentralen Schritten:
1.Projektfähigkeit intelligent analysieren. Am Anfang steht kein Formular, sondern eine präzise Einschätzung: Welche Programme passen wirklich zu Ihrem Vorhaben? grant.AI nutzt KI, um Geschäftsmodell, wirtschaftlichen Kontext und Projektdaten zu prüfen. So entsteht aus Algorithmen und Erfahrung eine belastbare Förderstrategie – individuell, realistisch, anschlussfähig. Lücken und Potenziale werden sichtbar gemacht, bevor Ressourcen gebunden sind.
2. Förderantrag automatisch strukturiert. Gemeinsam mit Ihrem Team definieren wir Ziele, Zeitrahmen, Personalstruktur und Budget. grant.AI wandelt diese Angaben in eine förderfähige Projektskizze um – technisch korrekt, argumentativ stimmig, vollständig dokumentiert. Die Plattform unterstützt gezielt Programme wie die Forschungszulage der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) oder die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – und lässt sich auf weitere Zuschussmodelle erweitern.
3. Bewilligung erhalten, Förderung geltend machen. Ist der Antrag genehmigt, bereitet grant.AI die erforderlichen Nachweise automatisiert auf – konform den GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff), steuerlich nachvollziehbar, direkt verwendbar für die Einreichung beim Finanzamt oder bei der Förderstelle. Die Integration in bestehende Prozesse funktioniert reibungslos – ohne zusätzliche Tools, ohne Systemwechsel.
Traditionelle Prozesse | KI-gestützte Prozesse |
Projektplanung ohne feste Struktur | vorgefertigte, KI-gestützte Planungsvorlagen |
Ressourcen werden manuell verteilt | automatisierte, förderlogisch optimierte Ressourcenplanung |
Förderlogik ist losgelöst vom Betriebsalltag | Integration in Finanz- und Planungssysteme |
Krediteinschätzung nach Bauchgefühl | datenbasierte Förderfähigkeitsprüfung |
manuelle Beleg- und Kostendokumentation | Echtzeit-Tracking und automatische Belegerfassung |
Prüfungsunterlagen müssen eigens erstellt werden | prüfbereite Unterlagen per Klick |
kein Überblick über parallele Projekte | zentrales, übersichtliches Förder-Dashboard |
Der Hebel liegt in der Systematisierung
grant.AI ersetzt nicht das Wissen erfahrener Förderberater: innen – es macht dieses Wissen skalierbar. Der eigentliche Hebel liegt in der Systematisierung des Förderprozesses, der bislang von Einzelfallentscheidungen, Excel-Listen und Papierbergen geprägt ist. Die Gegenüberstellung in der Tabelle oben zeigt, was sich im Alltag konkret verändert.
grant.AI ist keine akademische Vision, sondern ein Zusammenschluss aus unterschiedlichen Perspektiven – vereint durch das gemeinsame Ziel, wirtschaftliches Handeln einfacher zu machen. Ein Pionier für nachhaltige Materialien und Kreislaufwirtschaft, der Marktführer für nachhaltige Pfandsysteme und ein Spezialist für skalierbare, datengetriebene Geschäftsmodelle haben sich dafür zusammengetan.
Die technische Infrastruktur und KI wird von der intuitive.AI GmbH bereitgestellt und zusammen mit einem führenden Finanzdienstleister zunächst mit synthetischen Datensätzen entwickelt, trainiert und validiert. In der Proof-of-Concept- Phase wurde bereits ein realer Rechnungs- und Nachweisabgleich integriert – mit vielversprechenden Ergebnissen. Der nächste Schritt ist die Live-Implementierung bei Pilotunternehmen.
Dies ist ein Beitrag aus BAUM Insights 4/2025.
Die Autoren:
Jan Patzer: Vertrieb & Fundraising. Als erfahrener Sales-Stratege (u.a. Recup, Crafting Future) verantwortet Jan Patzer den Aufbau skalierbarer Vertriebsstrukturen sowie die strategische Investoren- und Partneransprache. Bei grant.AI bringt er das Produkt in den Markt – und das Kapital an Bord.
Ari Berzenjie: Produkt & SaaS. Mit seiner fundierten Erfahrung im Aufbau digitaler Plattformen (Courosity Ventures) leitet Ari Berzenjie bei grant.AI die Produktentwicklung. Er sorgt für eine intuitive, skalierbare SaaS-Lösung – von der Vision bis zur Umsetzung.
Can Lewandowski: Finanzen & Skalierung. Als Geschäftsführer von Recup bringt Can Lewandowski umfangreiche Expertise in Finanzplanung, Unternehmenssteuerung und operativer Skalierung ein. Bei grant.AI sorgt er für stabile Strukturen, klare KPIs – und nachhaltiges Wachstum.
Dr. Pajam Hassan: KI & Plattformtechnologie. Als Gründer des BAUM-Mitglieds intuitive.AI verantwortet Pajam Hassan die Entwicklung der KI-Engine von grant.AI. Mit seinem Know-how in GenAI und Automatisierungstechnologie gestaltet er das technologische Rückgrat der Plattform.