Insetting – Klimaschutz in der Lieferkette

28. Oktober 2025 | Einblicke & Perspektiven, Klima & Energie

CO₂-Offsetting ist als Bestandteil von Klimaschutzstrategien verbreitet. Relativ neu ist dagegen Insetting. Hier findet die Emissionsreduktion direkt in der eigenen Wertschöpfungskette statt. Die Details erläutern Anja Aschenbrenner und Amelie Meyer von B.A.U.M. Consult in einem Beitrag auf Haufe Sustainability.

Konkret geht es beim Insetting um Projekte, die Emissionen innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette an Standorten und in Prozessen von Lieferanten vermeiden, reduzieren oder entziehen – statt wie beim Offsetting außerhalb der Wertschöpfungskette Maßnahmen zu finanzieren.

Viele Unternehmen setzen bereits Insetting-Projekte um, um den Klimaschutz schneller voranzutreiben, schreiben Aschenbrenner und Meyer. Es gebe jedoch aktuell weder eine einheitliche Definition noch eine offizielle Regelung, wie diese Praxis in der eigenen THG-Bilanz verrechnet und als Reduktionsmaßnahme kommuniziert werden darf. Möglicherweise werde ab 2026 nach der Land Sector and Removal Guidance des GHG Protocols die Berücksichtigung von Insetting im THG-Inventar gültig sein. Dies bedeutete dann jedoch noch nicht, dass Unternehmen diese Methodik zur Erreichung ihrer wissenschaftsbasierten Ziele nach SBTi heranziehen dürften.

In der Kommunikation müssen Unternehmen darauf achten, keine inhaltsleeren oder fehlerhaften umweltbezogenen Aussagen zu treffen, betonen die Autorinnen. Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Integrität seien wichtige Prinzipien.

Kooperationen bei Insetting unverzichtbar

Um effektiv THG-Emissionen zu senken, heißt es im Beitrag weiter, sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und ihren Partnern in der Wertschöpfungskette unverzichtbar. Aschenbrenner und Meyer bringen das Praxisbeispiel der Pano Verschluss GmbH. Es zeigt, wie durch die Zusammenarbeit mit dem Weißblechlieferanten ArcelorMittal ein messbarer Beitrag zum Klimaschutz innerhalb der Lieferkette erzielt werden kann.

Das Fazit der Autorinnen: „Starke Kooperationen ermöglichen nicht nur zusätzliche Dekarbonisierungshebel, sondern können darüber hinaus auch einen Einfluss auf die Entwicklung von Märkten, der sogenannten ‚Green Economy‘, ausüben. Wer seine ökologischen Ambitionen ernst nimmt und sein internes Potenzial bereits weitestgehend ausgeschöpft hat, sollte nicht nur auf offizielle Regelwerke und Anerkennung durch Initiativen wie SBTi warten, sondern auch selbstständig nach Reduktionspotenzialen suchen.“

Den vollständigen Beitrag von Anja Aschenbrenner (Bereichsleiterin Klimamanagement, B.A.U.M. Consult) und Amelie Meyer (Consultant, B.A.U.M. Consult) finden Sie auf Haufe Sustainability.

Offsetting und Insetting sind Maßnahmen zu CO2-Reduktion und Kilmaschutz
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