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MARCO DÖRR – STANNOL GMBH & CO. KG

Kategorie: Kleine und mittlere Unternehmen

Pressebild zum Download (© Stannol GmbH & Co. KG) |Porträt des Preisträgers als PDF


Marco Dörr, Jahrgang 1975, ist Geschäftsführender Gesellschafter von Stannol, einem mittelständischen Traditionsunternehmen im Bereich Lötmitteltechnik mit Sitz im nord-rheinwestfälischen Velbert.

Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal war Marco Dörr zunächst als Projektleiter und Manager in unterschiedlichen Unternehmen tätig, bevor er 2011 als Vertriebsleiter zu Stannol kam. Sein Vater Karl-Heinz Dörr hatte das Unternehmen 2001 als ehemaliger Geschäftsführer übernommen. Seit 2017 ist Marco Dörr Geschäftsführender Gesellschafter. In dieser Funktion will er Mitarbeitende inspirieren, Innovation ermöglichen und Impulse setzen.

"Nachhaltigkeit ist keine Aufgabe, die man einfach delegieren kann", ist Marco Dörr überzeugt. "Sie muss in den Köpfen und Herzen ankommen. Mein persönlicher Einflussbereich: Menschen im Unternehmen zu finden, die diese Themen verinnerlichen, vorantreiben und vervielfachen. Nachhaltigkeit kann nur funktionieren, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Deshalb ist es mir wichtig, offene Gespräche zu führen, Erfahrungen zu teilen und zuzuhören."

Stannol benötigt zur Herstellung seiner Produkte große Mengen des Rohstoffs Zinn. Zinn wird in der Elektronikbranche hauptsächlich als Lötmittel eingesetzt, um elektronische Bauteile zu verbinden. Der Abbau erfolgt häufig unter menschen-unwürdigen Bedingungen. Die damit verbundenen Umweltprobleme reichen von Bodenerosion über Wasserverunreinigung bis hin zum Verlust von Biodiversität. Stannol hat als erstes Unternehmen seiner Branche auf faires Zinn gesetzt. Bereits 2014 brachte Stannol gemeinsam mit Fairlötet e.V. einen Lötdraht auf den Markt, der ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung in Schwellenländern produziert wird.

Inzwischen stellen klar definierte soziale und ethische Vorgaben eine faire, nachhaltige Beschaffung bei Stannol sicher. Die Einhaltungsquote bei produktionsrelevanten Lieferanten lag 2024 bei 94,5 Prozent. Das frühe Engagement für nachhaltiges Zinn hat ein Umdenken in der gesamten Branche angestoßen.

Eine nachhaltige Produktlinie, freiwillige Berichterstattung und der Einsatz für Transparenz in der Lieferkette durch einen Product Carbon Footprint kennzeichnen heute das Engagement des international tätigen Mittelständlers aus dem Bergischen Land. Über die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet Stannol außerhalb Deutschlands, wodurch das von Marco Dörr geleitete Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur nach-haltigen Entwicklung in der internationalen Elektronikindustrie leistet.

Die nachhaltige Produktlinie "greenconnect" von Stannol wird stetig erweitert – 2023 um eine neue Lotpaste und ein Flussmittel für die Photovoltaik-Industrie. Seit 2024 weist Stannol für seine Produkte die klimaschädlichen Emissionen als Product Carbon Footprint aus; ab 2025 wird es auch Digital Product Passports geben.

Marco Dörr und seine Mitarbeitenden setzen auf Ressourcenschonung durch Optimierung von Energieeinsatz und Materialkreisläufen. Der Energieverbrauch wird durch Maßnahmen wie den Einsatz von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, Wärmeisolierung und Wassereinsparung laufend gesenkt. Seit 2019 gingen die Scope-1- und Scope-2-Emissionen von Stannol um 90 Prozent zurück.

Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Lösungen erleichtern den Mitarbeitenden aus 18 Nationen die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten haben eine hohe Priorität. Stannol setzt sich zudem für das Gemeinwohl ein, fördert soziale Projekte und unterstützt gemeinnützige Initiativen in der Region.

Marco Dörr engagiert sich außerhalb des Unternehmens in Netzwerken und Vereinen, z.B. bei Die Schlüsselregion e.V. oder als Gründungsmitglied der Solderpunks e.V. einem gemeinnützigen Verein, der sich für zukunftsfähiges Produktdesign und eine Kultur des Reparierens in der Elektronikindustrie einsetzt.

Marco Dörr und Stannol wurden mit dem Effizienz-Preis NRW 2023 sowie dem Klima-preis 2024 von Die Schlüsselregion e.V. ausgezeichnet.

Als Erster in der Lötmittel-Branche hat Marco Dörr bei Stannol die ausschließliche Verwendung von Recycling-Zinn bzw. fair gefördertem und gehandeltem Zinn initiiert und umgesetzt. So hat das Familienunternehmen neue Nachhaltigkeits-Standards für diesen Konfliktrohstoff gesetzt und positiv in die Branche gewirkt. Für sein Engagement erhält Marco Dörr den BAUM | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie "Kleine und mittlere Unternehmen".





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