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SCOPE-3-EMISSIONEN IM FOKUS: DER CLIMATE TRANSFORMATION SUMMIT 2023 AUS PERSPEKTIVE VON B.A.U.M.

Mitte Mai fand der CLIMATE TRANSFORMATION Summit 2023 statt – mit vollem Erfolg für alle Beteiligten. Die immense Bedeutung der Scope-3-Emissionen, die einen Anteil von bis zu 98% an den Gesamtemissionen von Unternehmen ausmachen und dieses Jahr im Fokus des Summits standen, spiegelte sich nicht nur in der hohen Teilnehmendenzahl, sondern auch in den intensiv geführten Diskussionen im Plenum wider. B.A.U.M. brachte am Abend des 11. Mai die Teilnehmenden zu einem Satellite-Event vor Ort im Hamburger Hafen zusammen.

Bereits zum vierten Mal veranstaltete das B.A.U.M.-Mitglied The Climate Choice die Online-Klimakonferenz, zum dritten Mal in Partnerschaft mit B.A.U.M.

Fire Side Chat: Climate Neutral & Beyond

Am Nachmittag des ersten Summit-Tages moderierte die B.A.U.M.-Vorsitzende Yvonne Zwick den Fire Side Chat "Climate Neutral & Beyond". Drei spannende und bedeutende Speaker füllten den Chat inhaltlich rund um das Thema Klimaneutralität in Unternehmen und zeigten auf, wie dieses Projekt angegangen werden kann.

Die Einleitung übernahm Paula Caballero, Regional Managing Director für Lateinamerika von The Nature Conservancy und Erfinderin der SDGs, mit ihrem Appell an Unternehmen, nicht länger zu überlegen, sondern zu handeln. Vieles scheine unmöglich bis es letzten Endes tatsächlich umgesetzt werde. Um das "business as usual" durchbrechen zu können, müsse man die richtigen Fragen stellen. Besonderes Augenmerk sei darauf zu legen, weshalb bestimmte Strategien und Prozesse noch nicht geändert wurden. Um Veränderungen zu implementieren, müsse man einen Schritt zurücktreten, die Menschen gezielt ansprechen und daraus einen Business Case ableiten. Dafür benötige es Visionäre und professionelles Leadership.

Steffen Kück gab als Communication, Branding & Sustainability Manager von Ørsted einen Einblick in die Wende des Energieunternehmens sowie Tipps und Impulse für jene, die sich den klimapositiven Wandel unternehmensintern wünschen: Man müsse über den Tellerrand schauen und seine subjektive Sichtweise auf das Unternehmen ändern. Die Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln vorzunehmen und trotzdem konkurrenzfähig zu bleiben, sei dabei der entscheidende Balanceakt. Ein wesentlicher Faktor beim Wandel sei hierbei die Führungsebene. Diese müsse sowohl führen als auch für mehr Nachhaltigkeit auf allen Ebenen motivieren. Man könne zwar nicht davon ausgehen, dass jede:r sofort an Board ist, durch die richtige Führung könne man aber gezielt bewegen, anregen und verändern.

Daran anschließend brachte Sabine Schellander, Co-Head of Sustainability bei Greiner, ihre Erfahrungen aus der Unternehmensberatung ein: "It’s all about moving hearts and minds." Schlichte Anweisungen führten bei Betroffenen nur zu Überforderung. Bei der allgemeinen Veränderung und dem Durchbrechen alter Gewohnheiten sei es wichtig, jeden Mitarbeitenden abzuholen und genau zu erklären, was sich wann und wie in welchem Umfang ändern wird. Auch die Erläuterung neuer Strategien und Abläufe sei dabei von Bedeutung. Nur wer versteht, kann das Mindset und damit einhergehend auch das Verhalten verändern. Komplexität könne teilweise paralysieren; dabei sei es aber vor allem bei so wichtigen Themen wie Veränderung und Nachhaltigkeit wichtig, jede:n Einzelne:n abzuholen. Jedes Unternehmen suche nach schnellen Lösungen. Aber wer nach rapider Veränderung sucht, würde sie nicht nachhaltig finden.

Am Ende kamen alle Beteiligten auf ein Fazit: Es reiche nicht mehr aus, nur über Nachhaltigkeit zu sprechen und nachzudenken. Es ist wichtig, dass endlich Taten folgen. Ein Visionär zu sein, wird Menschen motivieren. Sowohl im eigenen Unternehmen als auch extern.

Satellite-Event vor Ort in Hamburg

Zum Ausklang des ersten Tages gab es erstmals für die Teilnehmenden des Online-Summits die Möglichkeit, sich auch persönlich vor Ort in Berlin und Hamburg zu treffen. B.A.U.M. lud die Teilnehmenden sowie Unternehmensvertreter:innen aus der Metropolregion Hamburg zum Satellite-Event ins Dockland im Hamburger Hafen ein. Den roten Faden bildeten, wie schon am Vormittag, die Scope-3-Emissionen, die aufgrund steigender Berichtspflichten an Relevanz gewinnen. Nur in Kooperation mit allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette kann es gelingen, diese Emissionen zu erfassen und zu verringern.

Nach kurzer Begrüßung durch den stellvertretenden B.A.U.M.-Vorsitzenden Martin Oldeland, der durch die Abendveranstaltung führte, übernahm Anna Stroink von der B.A.U.M. Consult GmbH das Wort. Sie machte auf Scope 3 als große Chance für die Transformation unternehmerischer Prozesse aufmerksam. Da die Berichtspflichten immer mehr an Bedeutung gewinnen, könne es sich kein Unternehmen mehr erlauben, diese zu umgehen. Betriebe, die schon heute einen Schritt weiterdenken, hätten demnach in der Zukunft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Mitbewerbern.

Eine Lösung für ein erstes ESG-Setup mit geringem Zeitaufwand bot Michael Busse von ESGendium GmbH. Das Setup sei leicht zu bedienen und ermögliche kleinen und mittelständischen Unternehmen einen schnellen Einstieg. Ein großer Teil der Emissionen liege dabei im Verborgenen und könne nur durch eine saubere Auswertung der Wertschöpfungskette reduziert werden.

Anschließend stellten Christian Schwehm und Nils Giesen gemeinsam die Idee eines Stakeholder Carbon Footprints vor. In Zusammenarbeit mit Christoph Klein gingen sie in ihrem Pilotprojekt Herausforderungen wie unklare Systemgrenzen, die Mehrfachnutzung von Konsumgütern oder eine fehlende Vergleichbarkeit von Zertifikaten an, um anhand von Geld-, Fuß- und Handabdruck die Berechnung eines Stakeholder Carbon Footprints zu ermöglichen.

Beim abschließenden Networking konnten die Gäste spannende Kontakte knüpfen und erste Pläne zur möglichen Gründung des Hamburger Best-Practice-Clubs für Klimaschutz schmieden. Unser großer Dank gilt der Fritz Konsumgüter GmbH, die die Getränke gesponsert, sowie der Nordakademie Graduate School, die uns die einzigartige Location mit Blick auf den Hamburger Hafen zur Verfügung gestellt hat. Wir bedanken uns zudem herzlich bei unseren Referent:innen sowie bei allen Teilnehmenden, die online und offline dabei waren. Danke auch an das Team von The Climate Choice – wir freuen uns schon auf die Partnerschaft im nächsten Jahr!

15 Mitgliedsunternehmen von B.A.U.M. e.V. waren am Programm des CLIMATE TRANSFORMATION Summit 2023 beteiligt:

  • ESG Portfolio Management GmbH (Christoph Klein) – Workshop "EU taxanomy, data points for investors and applications deep dive"
  • BaumInvest AG (Dr. Anna Mohr) – Workshop: "Carbon Investment- an alternative to Carbon Offsetting"
  • fritz-kulturgüter GmbH (Björn Knoop) – Fireside Chat "Transformation From Within"
  • GLS Gemeinschaftsbank eG (Aida Jukas) – Keynote "Rising Risks due to Climate Change need Understanding, Measurement and Management"
  • JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V (Yvonne Jamal) – Main Panel "Overcoming the Scope 3 Challenge"
  • IKEA Deutschland GmbH & Co. KG (Katarzyna Dulko-Gaszyna) – Main Panel "Overcoming the Scope 3 Challenge"
  • Aussteller: AfB gGmbH social & green IT, Greenmiles GmbH, LegalTegrity GmbH, VERSO GmbH
  • Satellite-Partner Hamburg: abat AG, B.A.U.M. Consult GmbH, Wiegel Verwaltung GmbH & Co. KG
  • Satellite Partner Berlin: myclimate Deutschland gGmbh
  • Gastgeber: THE CLIMATE CHOICE UG




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