THEDA HATLAPA UND WOLF-GUNTHRAM FRHR. V. SCHENCK - WILDPARK EEKHOLT
Theda Hatlapa, Jahrgang 1929, und Wolf-Gunthram Frhr. v. Schenck, Jahrgang 1969, leiten den Wildpark Eekholt seit vielen Jahren gemeinsam und engagieren sich in zahlreichen Projekten für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
Der Wildpark Eekholt liegt nördlich von Hamburg am Rande des Segeberger Forstes. Seit seiner Gründung im Jahr 1970 durch Dr.h.c. Hans-Heinrich Hatlapa (†2009) und Theda Hatlapa wurde der Wildpark kontinuierlich zu einer Naturerlebnis- und Bildungsstätte weiterentwickelt. Grundidee war und ist, heimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen erlebbar zu machen. In großzügigen Gehegen leben in Eekholt zurzeit auf 67ha ca. 700 Tiere in rund 100 Arten. Anschaulich werden Themen des Tier- und Artenschutzes und ihre Wechselbeziehungen durch Sonderveranstaltungen, öffentliche Fütterungen, Greifvogel-Flugvorführungen, interaktive Ausstellungen oder Informationspavillons vermittelt.
Der Wildpark Eekholt hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Schönheit und Vielfalt der Natur zu entdecken und sie auf diesem Wege nachhaltig für den Natur- und Umweltschutz zu sensibilisieren. So macht der Wildpark Eekholt Bildungsangebote für Schulklassen, Kindergärten und viele andere Gruppen im Rahmen von ein- und mehrtägigen Aufenthalten. Rund die Hälfte aller Wildparkbesucher sind Kinder und Jugendliche. Auch Lehrer- und Erzieherfortbildungen sowie Umweltbildungstage für Azubis finden regelmäßig statt.
Bereits in den 70er Jahren thematisierte der Wildparkgründer Dr.h.c. Hans-Heinrich Hatlapa die Bedeutung der Umwelterziehung. 1983 erfolgte mit der Einweihung der Wildparkschule eine deutliche Intensivierung der Bildungsarbeit. 1999 ernannte die damalige Bildungsministerin Schleswig-Holsteins den Wildpark Eekholt zum „Regionalen Pädagogischen Umweltzentrum" des Landes Schleswig-Holstein; 2007 folgte die Zertifizierung als "Bildungspartner für Nachhaltigkeit", 2012 als „Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit". 2011 wurde der Wildpark „Wolfsinfozentrum des Landes Schleswig-Holstein". Im Rahmen des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagementplanes übernimmt Eekholt seitdem Aufgaben bei der Koordinierung von Präventivmaßnahmen, der Ausbildung von Wolfsbetreuern und in der Öffentlichkeitsarbeit.
Auch beim Betrieb des Wildparks legen Theda Hatlapa und Wolf-Gunthram Frhr. v. Schenck selbstverständlich Wert auf umwelt- und ressourcenschonende Maßnahmen. Bei der Energieversorgung/-nutzung beispielsweise legt der Wildpark Eekholt besonderes Augenmerk auf regenerative Energiequellen. Seit vielen Jahren erfolgt die Stromversorgung mit Ökostrom. Mit diesem umweltfreundlichen Strom werden mehrere E-Mobile für innerbetriebliche Abläufe und Besucherführungen betrieben. Außerdem wurden im Wildpark Solaranlagen zur Erzeugung von Warmwasser sowie umfangreiche Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Der Solarstrom wird zu fast 100 Prozent im Wildpark selbst genutzt. In großen Bereichen erfolgt die Wärmeenergieversorgung durch den regenerativen Energieträger Holz und durch Ökostrom. Jeder „Eekholter" hat ein eigenes umweltfreundliches Dienstfahrzeug – ein Fahrrad. Seit 2012 stehen Besuchern des Wildparks leihweise Elektrofahrräder für eine umweltfreundliche Fahrt vom und zum nächstgelegenen Bahnhof zur Verfügung.
Der Wildpark Eekholt ist der erste und einzige privat geführte BNE-zertifizierte Wildpark in Deutschland. Über die Jahrzehnte erfolgte dort ausgehend von der Umweltbildung eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Mit seinem breit gefächerten Bildungsangebot zeigt der Wildpark Eekholt Wege zu einem neuen Naturverständnis auf und gibt zugleich Hilfestellung beim Erwerb von Lebenskompetenzen. In Anerkennung dieser Leistung – und im Gedenken an den Gründer des Wildparks Eekholt Dr.h.c. Hans-Heinrich Hatlapa – erhalten Theda Hatlapa und Wolf-Gunthram Frhr. v. Schenck den B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie „Institutionen".Die Angaben zur Organisation beziehen sich jeweils auf den Zeitpunkt der Preisverleihung.